Rezension

Ein guter Kurz-Thriller

Racheopfer - Ethan Cross

Racheopfer
von Ethan Cross

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Wie das Töten begann - die Vorgeschichte von Serienkiller Francis Ackerman jr.

Francis Ackerman jr. blickte dem Wolf in die Augen. Er empfand eine merkwürdige Verwandtschaft zu dem Tier. Sie beide waren in eine Welt geboren, in der es ihnen bestimmt war, die Bösen zu sein, und keiner von ihnen konnte etwas dagegen tun. Keiner konnte sein Wesen ändern. Es war bedeutungslos, ob Ackerman mehr sein wollte, als er war. Die Welt hatte ihm seine Rolle zugewiesen, und die Menschen hatten bestimmte Erwartungen an ihn.
Nun denn: Er würde den Zuschauern geben, wonach sie verlangten.

Meine Meinung:
Dieser Klappentext sagt nicht viel aus und trifft auch nicht auf das Buch zu. Er weckt die Erwartung, dass man nun genau erfährt, wie Ackerman zu der Mord-Maschine gemacht wurde, die er ist. Allerdings ist dieses Buch keineswegs die Vorgeschichte, sondern eher ein Zwischenstück.
Für mich war es der dritte Teil, den ich aus der Francis-Ackerman-Reihe gelesen habe, denn ich bin mit dem 4. Band eingestiegen und habe daraufhin Band 5 als Hörbuch gehört.

In diesem Kurzthriller ist Ackerman schon ein Mörder und soll von einem Gefägnis in eine Psychiatrie mit Hochsicherheitstrakt verlegt werden, da ein Doktor ihn als Forschungsobjekt haben möchte.

Die Personenanzahl in diesem Buch ist sehr überschaubar. Neben Ackerman und dem Doktor kommen noch ein paar Sicherheitsleute vor. Und dann ist da noch Jennifer, die eine größere Rolle spielt.

Während ich von Ackerman, seinem Auftreten und seiner Klugheit wieder fasziniert war, konnte ich dagegen über Jennifer nur den Kopf schütteln. Ihre Handlungen waren in meinen Augen zu unüberlegt und eindeutig zu naiv. Mit ihr konnte ich nicht mitfiebern. Umso mehr war ich allerdings gespannt darauf, was Ackerman wieder für Überraschungen auf Lager hat.
Es war auch sehr interessant, ihn noch ein wenig besser kennenzulernen, auch wenn es nicht die erwartete "Vorgeschichte" war.

Was an diesem Buch absolut faszinierend und mitreißend war, war wieder einmal der Schreibstil. Die Seiten sind nur so dahin geflogen und ich konnte das Buch absolut nicht aus den Händen legen.

Für einen Kurzthriller wurde wohl alles Mögliche ausgeschöpft, jedoch war es für meinen Geschmack wieder viel zu schnell vorbei.
Ich hoffe, dass wir bald mal eine richtige Vorgeschichte darüber lesen können, wie das Töten denn nun wirklich begann.

Fazit:
"Racheopfer" von Ethan Cross ist ein guter Kurz-Thriller, in dem man Ackerman noch ein bisschen besser kennenlernt, der aber nicht die Vorgeschichte erzählt. Dennoch ist es ein gelungenes Zwischenstück, das neugierig auf mehr macht.