Rezension

Ein guter Roman, über Liebe, Einsamkeit und ein winterliches Venedig

Ein Winter in Venedig - Claudie Gallay

Ein Winter in Venedig
von Claudie Gallay

Bewertet mit 3 Sternen

Von ihrem Liebhaber verlassen, flüchtet die Erzählerin nach Venedig. Es ist kurz vor Weihnachten, jene Zeit im Jahr, in der die ewige Stadt nicht von Touristen bevölkert wird, in der »la Serenissima« ihr echtes Gesicht zeigt. Um ihren Kummer zu vergessen, spaziert sie durch die nebelverhangenen Gassen, vorbei an verlassenen Gondeln, über mit Raureif bedeckte Brücken. Ihre einzige Gesellschaft sind die anderen Bewohner der kleinen Pension, in die sie sich eingemietet hat: Ein alter russischer Aristokrat mit bewegter Vergangenheit, eine junge Balletttänzerin im Taumel der Gefühle und ein Buchhändler, der Bücher wie die Luft zum Atmen braucht – und der allmählich in ihr die Hoffnung weckt, dass die Liebe auch ihr gebrochenes Herz wieder heilen kann.

Der erste Eindruck:

Ich finde dieses Cover einfach himmlisch! Die Farben finde ich einfach wunderschön. Auch der Klappentext konnte mich für’s Erste überzeugen, und außerdem sollte es um Bücher gehen.

Und sonst so?

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Normalerweise bin ich gar nicht so der Fan davon, weil es ja oft so ist das dort ständig nur “Ich,Ich,Ich” steht. Aber bei diesem Buch war das anders. Durch oft kurze und auf dem Punkt gebrachte Sätze bekam man einen wunderbaren Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten und auch einen bildlichen Einblick in die Stadt Venedig im Winter. Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen und auch die Abschnitte/Kapitel waren gut gewählt und kurz. Im Großen und Ganzen war also alles sehr kurz gehalten, es hat gut zu dem Buch gepasst.

An sich war die Story auch gut und etwas für mich unbekanntes. Es geht um Bewohner einer Pension, die alle grundverschieden sind und alle ihre eigenen Macken haben. Sie verbringen teilweise schon lange ihr Zeit in Venedig und es macht einfach Spaß von ihnen zu erfahren und mitzufiebern. Trotz allem ist es ein leichter Roman, den man auch schnell mal durchgelesen hat.

Lieblingszitat:

>>Und wohin kann man im Sommer gehen?<<, fragte ich.
>>Nirgendwohin. Man sollte Bücher kaufen und zu Hause bleiben.<< S. 68/201

Fazit:

Ein guter Roman, über Liebe, Einsamkeit und ein winterliches Venedig. Trotzdem kein Buch, welches ich unbedingt empfehlen würde. Von mir gibt es 3 von 5 Pusteblumen.