Rezension

Ein guter Zombieactionkracher aus deutscher Feder

OVERKILL - Asylum - Sönke Hansen

OVERKILL - Asylum
von Sönke Hansen

~~Max arbeitet auf einer psychiatrischen Station, als sein Kindheitsalbtraum wiederkehrt. Bill wird eingeliefert, der ihn während der Schulzeit fürchterlich zugerichtet hat. Während Max sein Leben geregelt bekommen hat schwimmt Bill von einem Alkoholrausch zum nächsten. So treffen beide wieder aufeinander. Doch Bill ist nicht Max einziges Problem. Immer mehr Hundebissopfer werden Deutschlandweit mit starken Tollwutsymptomen eingeliefert. Auch bei Max auf der Station gibt es einen solchen Fall. Schon bald verändert sich alles, als der Virus von seinem Wirt besitzt ergreift und ihn in eine willenlose Killermaschine verwandelt – mit Hunger auf Fleisch, Menschenfleisch.

Wer einen spannenden, teilweise aber auch recht ekelhaften Zombieactionkracher sucht, der sollte definitiv einen Blick auf “Overkill Asylum” werfen. Immer wieder gewürzt mit einer ordentlichen Priese unterschwelligem Humors jagt Hansen den Leser durch das Geschehen aus Max Leben.

Man begleitet den sympathischen und menschlichen Protagonisten in die Zombieapokalypse hinein. Er sorgt sich um seine Freundin Nora, die alleine zu Hause geblieben ist, muss mit einem immer aufmüpfiger werdenden Mob an Patienten zurechtkommen und gleichzeitig sein Kindheitstrauma und das Ende der Welt verarbeiten.
 Umso mehr das Buch voranschreitet, umso tiefer blickt der Leser auch in die Welt von Bill und erfährt, warum er zu dem geworden ist, was er ist. Neben diesen beiden handelnden Personen werden auch noch kurz zwei unterbelichtete Ordnungshüter begleitet, die ich aber im Gegensatz zu den anderen Charakteren sehr oberflächlich, klischeehaft und zweckmäßig beschrieben fand.

Der Handlungsbogen ist wie von Hansen nicht anders gewohnt schnell und direkt. Im Vergleich zu “Unmensch” kann man aber sagen, dass Charaktere tiefer ausgebaut wurden und daher weitaus realistischer erscheinen.
 Man sollte für diese Geschichte zudem einen starken Magen haben, denn man betritt nicht nur einen blutigen Tatort der Virusopfer. Sönke Hansen beschreibt hier sehr plastisch, was Zombies eben so tun. Wer Probleme mit Blutfontänen, reißendem Fleisch und anderen ekligen Dingen hat, der sollte sich bewusst sein, dass einen genau dies hier erwartet.

Das Ende der Geschichte ist leider etwas rasch erzählt, beflügelt trotzdem das eigene Kopfkino zum Weiterspinnen der Story.

Mir hat “Overkill Asylum” wirklich eine Menge Spaß bereitet. Sönke Hansen wächst mit jedem seiner Werke weiter zu einem richtig guten Autoren heran und liefert mit diesem Buch einen Zombieekelspaß ab, der Fanherzen definitiv zufriedenstellen wird.