Rezension

Ein gutes Jugendbuch mit kleinen Schwächen

Mädchenmeuterei -

Mädchenmeuterei
von Kirsten Fuchs

Ich habe vor einigen Jahren das Buch "Mädchenmeute" gelesen. "Mädchenmeuterei" ist nun quasi der Nachfolger, und es gibt für uns Leser ein Wiedersehen mit den Protagonistinnen. Es ist aber nicht unbedingt nötig, "Mädchenmeute" zuerst gelesen zu haben, denn die Infos, die man daraus braucht, bekommt man auch so. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass man dann das erste Buch auch noch lesen wird.

Darum geht es: Bea, eine der Freundinnen aus der Mädchenmeute, ist verschwunden. Charlotte, die Ich-Erzählerin, bekommt Videos von ihr geschickt und findet so raus, dass sie in Marokko ist und Hilfe braucht. Sie bucht eine Schifffahrt nach Marokko auf einem Containerschiff für sich und ihre Eltern. Als die aber nicht mitfahren wollen, macht sich Charlotte heimlich mit den anderen Mädchen der Meute auf die Reise. Und auf dieser Reise erleben sie dann so manches Abenteuer und kommen auch in brenzlige Situationen.

Mir hat der Schreibstil der Autorin wie schon im ersten Buch sehr gut gefallen. Es ließ sich flüssig lesen. Die Videos von Bea zwischendurch fand ich ausgesprochen gut beschrieben.
Es gab für mich aber einige Schwächen: zum einen fand ich die einzige Erwachsene der Runde, die Journalistin Francesca, total überflüssig und auch unglaubwürdig, weil sie sich eigentlich genauso verhalten hat wie die Mädchen selbst. Da hätte man sich eine erwachsene Person auch sparen können.

Zum anderen fand ich die Vorgänge auf dem Schiff irgendwie sehr undurchsichtig und schwer nachvollziehbar. Und es kam mir zu wenig "Suche" von den Eltern der wieder verschwundenen Mädchen. Die Eltern von Charlotte wussten doch, dass sie diese Schiffreise gebucht hatte - warum kommen sie bitte nicht auf die Idee, dass sie sie ohne sie angetreten haben könnte?

Das Verhalten, die Gefühle und Gedanken der Menschen konnte ich dagegen sehr gut nachvollziehen - typische Teenager halt.

Im Großen und Ganzen hatte das Buch für mich einige störende Schwächen, dennoch würde ich sagen, dass es ein gutes Jugendbuch ist. Mir hat "Mädchenmeute" aber deutlich besser gefallen, weil es mir weniger konstruiert vorkam.