Rezension

Ein Hamburg-Krimi

Sportstadtmord. Ein Hamburg-Krimi. Tatort Steilshoop - Klaus Struck

Sportstadtmord. Ein Hamburg-Krimi. Tatort Steilshoop
von Klaus Struck

Bewertet mit 4 Sternen

Bei der AUSBILDUNG FÜR ALLE - Berufliche Fort- und Weiterbildung GmbH, kurz AFA, wird die Leiche von Jens Regen aufgefunden. Dieser war Dozent und Abteilungsleiter für Integrationsmanagement bei der AFA und ausgesprochen beliebt. Sein Tod lässt jedoch vermuten, dass er doch Feinde hatte, denn er stürzte aus einer firmeneigenen Penthouse-Wohnung, welches sich auf dem Gelände der AFA befindet. Hauptkommissar Heinz Schrenk wird mit den Ermittlungen beauftragt. Augenscheinlich sind alle Angestellten der AFA und auch die Umschüler/Auszubildenden geschockt, denn Regen war allseits beliebt und geachtet. Auch die Geschäftsführerin der AFA, Cordula Günther, kann keinerlei Anhaltspunkte liefern, wer auch nur ein Motiv gehabt haben könnte, ihn zu töten.

Schnell stellt sich heraus, dass Jens Regen anscheinend noch andere Aktivitäten auf dem AFA-Gelände am Laufen hatte. So hat er besagtes Penthouse, aus dem er stürzte, bereits seit geraumer Zeit immer wieder gebucht, um dort diverse Veranstaltungen abzuhalten. Das es bei diesen Veranstaltungen immer mit rechten Dingen zuging, darf bezweifelt werden. Könnte es sein, das er etwas gegen einen der Teilnehmer einer solchen Veranstaltung in der Hand hatte und deswegen sterben musste?

Während die Ermittlungen eher schleppend vorankommen, stürzt sich die Presse auf diesen Fall und deckt einige Ungereimtheiten bei der AFA aus. Was geschieht wirklich in diesem bisher zu hoch gelobten Ausbildungszentrum? Hatte Regen etwas damit zu tun und musste deswegen sterben? Steckt womöglich etwas ganz anderes dahinter und warum schweigen die übrigen Abteilungsleiter, die nachweislich an Regens Veranstaltungen teilgenommen haben? Ist einer von ihnen der Täter?

Ein Hamburg-Krimi! Der Plot wurde detailliert und abwechslungsreich ausgearbeitet. Der Autor eröffnet in diesem Roman mehrere Möglichkeiten eines Motivs, denn, auch wenn augenscheinlich niemand einen Grund gehabt hätte, das Opfer zu töten, gibt es hinter den Kulissen anscheinend doch eine Menge Menschen, die vom Tod des Opfer profitieren konnten. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, hätte mir hier an einigen Stellen jedoch etwas mehr Nervenkitzel gewünscht. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet, wobei ich an dieser Stelle gestehen muss, dass mir das Opfer nicht wirklich sympathisch war, sodass ich mit ihm im Endeffekt wenig Mitleid hatte.