Rezension

Ein hartes, aber wichtiges Buch

Der Wind kennt meinen Namen -

Der Wind kennt meinen Namen
von Isabel Allende

Bewertet mit 4.5 Sternen

Worum geht’s?

Flüchtlingsschicksale gibt es wie Sand am Meer, danach hat sich seit dem zweiten Weltkrieg nichts geändert.

In »Der Wind kennt meinen Namen« begleiten wir gleich mehrere Menschen, die aufgrund von Krieg und Gewalt ihre Heimat verlieren.

Den kleinen Samuel Adler, der nach der Pogromnacht von seiner Familie aus Wien nach England geschickt wird, um ihn vor den Nazis in Sicherheit zu bringen.
Leticia, die nach einem Massaker an der Zivilbevölkerung mit ihrem Vater aus El Salvador in die USA fliehen muss.
Selena, die sich im Magnolia-Projekt für Geflüchtete und Einwanderer einsetzt, für das sie Frank, einen Anwalt, gewinnen kann.
Und schließlich die kleine Anita, deren Mutter auf der Flucht in die USA festgenommen und von ihrer Tochter getrennt wird.

Wie war’s?

Isabel Allende, ein großer Name, den ich irgendwie seit »Das Geisterhaus« jahrelang aus den Augen verloren hatte.

Bei »Der Wind kennt meinen Namen« rechnete ich von vorneherein mit schwieriger Kost, und die Vermutung hat sich bestätigt.

Ein ernstes, oft schwer zu ertragendes, aber wichtiges Buch, das uns vor allem in der heutigen Zeit dazu anregt, über unseren Umgang mit Geflüchteten nachzudenken und bei aller Kritik, die heute an der Einwanderungspolitik überall immer lauter zu werden scheint, nie die Menschlichkeit aus den Augen zu verlieren.

Wenn mich an dieser Geschichte eins begeistert hat, dann, wie gekonnt Allende alle Fäden der einzelnen Schicksale so gekonnt zusammenführt. Das Ende hat mich hier voll und ganz überzeugt.

Fazit

Kein vergnüglicher Unterhaltungsroman, der sich locker liest, aber ein wichtiges, warmherzig erzähltes Buch. Es zeigt uns, dass heute im Grunde jeder in die Situation kommen kann, plötzlich aus seinem Land fliehen zu müssen, dass aber andererseits auch scheinbar ausweglosen Situationen immer noch ein Happy End möglich ist.