Rezension

ein High Fantasy Ausflug, der sich lohnt

Schnee wie Asche - Sara Raasch

Schnee wie Asche
von Sara Raasch

Bewertet mit 4 Sternen

"Schnee wie Asche" ist der Auftakt einer Trilogie, die im High Fantasy angesiedelt ist, was uns auch die Karte vorne drin beweist. Die Welt, die Sara Raasch entworfen hat, ist sehr faszinierend. Auf Primoria gibt es acht Länder. Vier davon sind Rhythmusländer, in denen sich die Jahreszeiten wie wir es kennen abwechseln. Die vier Länder im Süden sind je eine Jahreszeit. In diesen Ländern herrscht nur diese eine Jahreszeit und auch die Einwohner passen optisch dazu. So sind die Winterianer sehr hellhäutig, blauäugig und haben weisse Haare.

In "Schnee wie Asche" stehen vor allem Frühling und Winter im Vordergrund. Vor sechzehn Jahren hat nämlich Frühling Winter überfallen, die meisten Winterianer als Arbeiter entführt, die Königin getötet und die Magsignie, ein Amulett mit dem die Magie verstärkt werden kann, zerbrochen und versteckt. Heute sind gerade noch acht Winterianer frei und versuchen verzweifelt, die beiden Hälften des Amuletts zurückzubekommen, um wenigstens einen Teil ihrer Macht wiederzuerlangen.

Eine von ihnen ist Meira, in deren ich-Perspektive wir die Geschichte erleben. Sie ist ein Waisenmädchen, das an der Seite des nächsten Königs aufwächst und eine Kampfausbildung geniesst. Es ist ihr sehr wichtig, auch ihren Beitrag leisten zu können, endlich auch auf Mission geschickt zu werden. Sie ist eine Kämpferin, hat es aber als 'unbedeutendes' Mädchen nicht einfach. So war sie mir auf Anhieb sympathisch und ich fieberte und fühlte mit ihr mit. Sie weiss meistens genau was sie will und setzt alles daran, dies auch zu erreichen. Doch ab und zu blitzt doch noch die Unerfahrenheit ihrer 16 Jahre durch und nicht immer konnte ich ihre Handlungen nachvollziehen. Doch dies macht den Teenager meiner Meinung nach authentischer.

Trotz der vielen Namen und Begriffe kommt man leicht in die Geschichte rein und findet sich auf der Weltkarte zurecht. Schon sehr früh lockt uns Sara Raasch mit Geheimnissen und Mutmassungen, so dass man als Leser schnell anbeisst, um immer mehr herauszufinden: über Meira, den Königssohn Mather, den Anführer Sir und die verschiedenen Königreichen. So entwickelte sich "Schnee wie Asche" für mich schnell zum Pageturner und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen.

Und wenn ein Buch regelrecht verschlungen wird, realisiert man manchmal erst im Nachhinein, dass da der eine oder andere 'Mangel' in der ersten Euphorie überlesen wurde. So hat mir die Autorin richtig tolle Lesestunden beschert. Ich konnte in eine wahnsinnig faszinierende Welt eintauchen, trotzdem gab es die eine oder andere kleine Ungereimtheit. Zudem war für mich die Geschichte recht vorhersehbar, was meinem Lesegenuss aber keinen Abbruch getan hat.

So ist dieser erste Band ein sehr gutes Fundament, auf dem nun aufgebaut werden kann. Im Oktober erscheint der zweite Band auf englisch, wir müssen uns also noch ein bisschen gedulden, obwohl ich eigentlich am liebsten gleich weitergelesen hätte. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf mehr Winter, mehr Rhythmus, mehr Eis und Feuer ....

Fazit:
"Schnee wie Asche" ist ein gelungener Auftakt einer neuen High Fantasy Trilogie. Sara Raasch konnte mich mit ihrem ganz eigenen Weltenentwurf begeistern und so habe ich kurzweilige Lesestunden an der Seite einer starken und kämpferischen Protagonistin verbracht.