Rezension

Ein Highlight des Jahres für mich

Eine irische Familiengeschichte - Graham Norton

Eine irische Familiengeschichte
von Graham Norton

Bewertet mit 5 Sternen

Cover / Artwork / Aufbau des Hörbuchs

Das Cover zeigt die irische Küste mit ein paar vereinzelt stehenden Häusern. Der Schriftzug ist in einem dunklen Rotton und in schwarz gehalten, wohingegen die Faltung in einem typischen irisch-grün hervorsticht. Der Sprecher der 7 CDs ist Charly Hübner, der mir anfangs nicht so gut gefallen hat, da es mir ein wenig zu monoton erschien, im Laufe des Buches jedoch habe ich festgestellt, dass er die Geschichte ganz hervorragend erzählt und ich ihm wirklich sehr gerne zugehört habe.

 

Inhalt

Die Geschichte selbst wird in zwei Rahmengeschichten präsentiert – zunächst haben wir Elizabeth, die nach dem Tod der Mutter aus New York nach Irland zurückkehrt, um die Hinterlassenschaften zu ordnen, dann Patricia, ihre Mutter, in jungen Jahren. Im Verlaufe des Buches stellt sich heraus, dass das was Elizabeth über ihre Vergangenheit weiß, nur ein Bruchteil dessen ist, was wirklich geschehen ist. Wer ist sie wirklich? Als Elizabeth unter den Sachen ihrer Mutter alte Briefe findet, stößt sie unerwartet auf eine Spur in ihre eigene Vergangenheit und beginnt, ihren Aufenthalt zu nutzen um herauszufinden, warum sie so wenig weiß von ihrer Vergangenheit.

 

Fazit

Wie oben schon erwähnt hatte ich zu Beginn Schwierigkeiten mit der Stimme des Sprechers, was sich aber sehr schnell gelegt hat. Das liegt aber auch an der wirklich sehr spannenden Geschichte. Jedes Kapitel hat eine neue Facette der Vergangenheit enthüllt, so dass man die CDs sehr schnell hören konnte. Was mir besonders gut gefallen hat sind zwei Dinge: zum einen habe ich gerade während der ersten CDs viele Fragen gehabt – warum hat ein Charakter so gehandelt, was sind die Hintergründe, etc. Diese werden vollständig beantwortet und zwar nicht durch stundenlange Erläuterungen des Erzählers, sondern durch die Handlungen, Beschreibungen der Gestik und Mimik der Charaktere.

Das Zweite was mir sehr gut gefallen hat ist, dass das Buch in meinen Augen absolut keine Längen hat. Man fängt an es zu hören, fühlt mal mit dem einen, mal mit dem anderen Charakter mit, wundert sich über einen, ärgert sich über den anderen – doch gelangweilt ist man zu keinem Zeitpunkt. Interessant fand ich auch den Aspekt, wie Informationen von einem Menschen zum anderen kommen ohne die Möglichkeit, Internet, Telefon oder Brief nutzen zu können.

Alles in allem hat mich das Buch wirklich komplett gefangen. Anders als in anderen Büchern, die in Irland spielen, sind hier nicht die großartigen landschaftlichen Beschreibungen oder die raue Irische See im Vordergrund. Diese Geschichte ist auf eine Weise zeit- und ortslos, so dass mir sowohl plot als auch Charaktere noch lange in Erinnerung blieben werden. Auch der Spannungsbogen ist immer gleichbleibend fesselnd geblieben – kurz, das Buch war wirklich klasse und der Autor wandert in meinen Favoritenordner.