Rezension

Ein historischer Roman vor dem Hintergrund der Semperoper

Die Tote im Fechtsaal - Helga Glaesener

Die Tote im Fechtsaal
von Helga Glaesener

Bewertet mit 3 Sternen

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Ich liebe historische Roman und habe auch schon einige der Autorin gelesen. Klar, dass ich bei der Vorankündigung durch den Verlag dieses Buch sofort auf meiner Wunschliste aufgenommen habe. Dann war mir auch noch das Glück für eine Leserunde hold, so dass ich in den Genuss des Buches kommen konnte.

Zugegeben, die ersten Seiten fielen mir etwas schwer, da mir weder die Story noch die Protagonisten wirklich eingängig waren. Ich fand die Handlungsstränge ziemlich verwirrend und auch diese Geheimniskrämerei nicht wirklich für den Lesefluß förderlich. Zuviele Ungereimtheiten, die ich nicht zuordnen konnte. Erst im Laufe des Plots wurden dann die Zusammenhänge etwas klarer.

 Zu den Protagonisten:

Annie Troll: Ihre etwas schnoddrige Art und Weise hat mir sehr gut gefallen. Ich empfand sie sehr lebhaft und auch glaubwürdig. Ihre Gedanken waren zwar verwirrend, da immer erst nach einiger Zeit der Hintergrund ihrer Handlung erklärt wurde.

 Daniel Raabe: Ich fand ihn irgendwie ...seltsam! Um seine Vergangenheit wurde ein großes Geheimnis gemacht. Aber nach einiger Zeit hatte ich gar keine Lust mehr auf die Auflösung. Diese hatte für mich einfach zu lange gedauert. Klar, die Autorin wollte es spannend machen, bei mir hatte dieses aber leider nicht den gewünschten Erfolg erzielt.

 Zum Umfeld:

Da der Titel bereits auf den Fechtsaal und der Klappentext auf eine Fechtschule hinweist, war ich überrascht, wie wenig ich über diesen Saal bzw. die Schule erfahren habe. Es wurde zwar immer wieder darüber geredet, aber wie sah denn dieser Saal aus? Hatte er Spiegel ähnlich einem Ballettsaal? Waren Gestelle für Degen oder Floret im Saal? Wie war es mit der Beleuchtung bzw. waren die Fenster ausreichend oder anders gefragt, gab es im Saal überhaupt Fenster? Gerne hätte ich einfach etwas mehr darüber erfahren.

 Abschließend möchte ich noch ein paar Anmerkungen zu Cover und Klappentext machen. Das Cover wurde mit der Farbgebung und dem Hintergrund sehr gut gewählt. Die Frau im Vordergrund soll wohl auf Annie hinweisen.

Der Klappentext macht jeden Historienliebhaber neugierig. Jedoch ist der Titel etwas irreführend. Klar, es geht um die Tote im Fechtsaal, aber das ganze Geschehen ist ja doch eher außerhalb. Der Fechtsaal hat nicht wirklich etwas mit der Story zu tun, sondern dient nur als Aufhänger, als Fundort.

Fazit

 Leider konnte mich die Autorin dieses Mal nicht vollständig begeistern. Die Idee dieser Geschichte ist zweifelslos genial, jedoch fehlt mir in der Umsetzung so ein bisschen der Pepp.

Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben, allerdings fand ich es etwas seltsam, dass man den "Geldeintreiber oder Mafiaboss" als bärtigen Zwerg dargestellt hatte. Diese Figur hätte ich eher in einem Zirkus vermutet.