Rezension

Ein hochspannender Pageturner

Das Gerücht
von Lesley Kara

Bewertet mit 5 Sternen

Darum geht’s
Joanna zieht mit ihrem kleinen Sohn von London in eine Kleinstadt ans Meer. Das Leben dort ist ruhig und idyllisch, viele Läden werden noch von den Eigentümern geführt und man kennt sich gegenseitig. Die Ruhe ist vorbei, als das Gerücht aufkommt, dass die Mörderin Sally McGowan unter neuer Identität in der Stadt leben soll. Als zehnjährige hatte sie einen Spielkameraden getötet. Von Sally gibt es nur Kinderfotos, wie sie inzwischen aussieht lässt sich nur vermuten. So werden aus geflüsterten Spekulationen schnell öffentliche Verleumdungen. Und ist ein Gerücht erstmal in die Welt gesetzt, lässt es sich schwer wieder zurücknehmen.

Meine Meinung
Dieses Buch hat mich bis zum Schluss in Atem gehalten! Die Autorin schafft es, ein bedrohliches und beklemmendes Szenario aufzubauen in dem der Leser bis zum Ende über die Identität und den Verbleib von Sally rätselt. Lebt Sally überhaupt in der Stadt? Wenn ja, wer ist sie?

Aus einem anfänglichen Unwohlsein baut sich eine Atmosphäre der Paranoia auf. Im Geiste beginnt Joanna damit die Gesichter ihrer Mitmenschen mit den Kinderfotos von Sally zu vergleichen. Je mehr sie danach sucht, desto mehr Unstimmigkeiten findet sie auch im Verhalten ihrer Nachbarn. Auch im Rest der Stadt nimmt das das Gerücht immer mehr Fahrt auf, wird weiterverbreitet und bringt schließlich die Menschen gegeneinander auf.

Trotz der großartigen Unterhaltung hat das Buch natürlich auch eine ernste Botschaft. Es erinnert daran, wie leicht falsche Informationen verbreitet werden können und wie schnell daraus Verdächtigungen werden.

Fazit
Lesley Karas Debütroman bietet viele falsche Fährten und unerwartete Plottwists, manche davon logischer als andere. Die Darstellung, wie sich das Gerücht verbreitet und welche Auswirkungen es schließlich hat ist jedoch sehr gelungen. Von daher, eine klare Leseempfehlung für jeden Fan der Spanungsliteratur!