Rezension

ein Horror-Meisterwerk

Shining
von Stephen King

Inhalt:

Jack Torrance nimmt einen Hausmeisterjob im Overlook Hotel in den Bergen Colorados an. Zusammen mit seiner Frau Wendy und seinem Sohn Danny zieht er über die Wintersaison ins Hotel, das zu dieser Jahreszeit komplett unbewohnt ist. Dan, der "das zweite Gesicht" hat, ahnt schon im Voraus Schlimmes. Zuerst bemerkt nur Dan die bösen Schwingungen im Hotel, doch auch bald nehmen Wendy und Jack sie wahr. Jack, früher Alkoholiker und zeitweise gewalttätig, wird zunehmend wahnsinnig, während Frau und Sohn sich zu Tode fürchten. Sie sind in den Bergen eingeschneit, und das Unheil nimmt seinen Lauf.

 

Meine Meinung:

Anfangs beginnt das Buch noch recht gemächlich. Man bekommt gute Eindrücke in das komplizierte, oft unglückliche Leben der Familie Torrance. Jack, früher Alkoholiker, verlor seinen Job als Lehrer, weil er einen Schüler zusammenschlug. Wendy dachte oft an Scheidung, weil er zu viel trank, oft lange ausblieb, manchmal unberechenbar war und ihrem Sohn den Arm brach. Doch sie war geplagt von der Sorge, dann zu ihrer Mutter ziehen zu müssen, die sie überhaupt nicht leiden kann. Danny ist ein lieber kleiner Junge, der sowohl seinen Vater als auch seine Mutter liebt. Er kann oft Dinge sehen, die geschehen werden oder schon Geschehen sind, manchmal die Gedanken anderer Menschen lesen und somit deren Gefühle gut erahnen, was ihn oft sehr bedrückt. Ich konnte richtig mit den Charakteren mitgefühlen. Durch ihre gut nachvollziehbaren Probleme wirken sie sehr realistisch. Von seinem guten Freund Al bekommt Jack schließlich nach seinem Jobverlust eine neue Stelle angeboten: als Hausmeister im abgelegenen Overlook Hotel.
 

Von Anfang an war klar, dass es sich um eine sehr düstere Geschichte handelt. Die schon zu Beginn eher bedrückende Stimmung wird zunehmend noch atmosphärischer. Zunächst wagt die Familie, an einen guten Neuanfang zu glauben. Jack ist guter Dinge, sich wieder litererarisch betätigen zu können und "sein Stück" zu Ende zu schreiben. Wendy glaubt an ein glückliches Familienleben. Doch die Dinge im Overlook verschlechtern sich schleichend. Besonders gut gefallen mir die unheimlichen Schilderungen von Dannys Visionen, aber auch von dem, was "wirklich" passiert. Im Haus fährt der Aufzug von alleine hoch und runter und sowohl Jack als auch Danny machen Bekanntschaft mit den lebendig gewordenen, bösen Heckentieren aus dem Garten. Besonders gruselig finde ich, wie sich das eigentlich Normale, Bekannte, plötzlich in eine bedrohliche und durchaus gefährliche Umgebung verwandelt.

Hallorann, der Koch des Hotels, den die Torrances am Tag ihrer Ankuft noch getroffen haben, ist ebenfalls "hellsichtig". Er versicherte Danny, dass ihm nichts passieren könnte, und wenn er etwas Schlimmes sehe, müsse er nur wegsehen, dann würde es schon verschwinden. Damit hatte er aber Unrecht, denn bald macht Danny schmerzliche Bekanntschaft mit den plötzlich sehr realen Geistern des Hotels. Die Geschichte, die langsam und normal begann, verwandelt sich in ein immer tobenderes Wahnbild. Jack gräbt währenddessen in der jahrhundertelangen, oft ominösen Historie des Hotels, das ihn zunehmend in den Wahnsinn treibt. Ich spüre die Verzweiflung, von der die Familie ergriffen wird, die bald ums nackte Überleben kämpfen muss. Das Ende kommt mit großem Krach und viel Gewalt daher. Zu viel verraten will ich an dieser Stelle aber nicht. Aber die Spannungskurve steigt hier nochmal drastisch an. Das Buch war im Übrigen wirklich durchaus fesselnd.
 

Fazit:

Mich hat das Buch total begeistert! Die unheimliche Atmosphäre und die sich immer weiter verschlimmernde Situation waren einfach toll beschrieben. Die Charaktere und die Story sind absolut ergreifend. Besonders beklemmend ist auch die ausweglose Situation. Die drei sind wirklich allein in der Hölle des Hotels gefangen. Meiner Meinung nach ein Horror-Meisterstück! Diesen Klassiker sollte man gelesen haben :)