Rezension

Ein hundeförmiges Loch und was sonst noch so alles fehlt

Für immer Alaska - Anna Woltz

Für immer Alaska
von Anna Woltz

"Ich habe mich an das hundeförmige Loch in unserem Haus gewöhnt" - das sagt Parker, die ihren Hund Alaska schmerzlich vermisst. Doch einer ihrer kleinen Brüder ist allergisch gegen Hundehaare, und so musste der Hund die Familie verlassen. Ein kleiner Lichtblick: Alaska soll Assistenzhund für ein behindertes Kind werden. Aber als Parker den Hund zufällig wiedertrifft, ist sie entsetzt: Muss ihr Liebling ausgerechnet bei dem Ekelpaket Sven leben, der genau wie sie neu auf der weiterführenden Schule ist? 

Das Buch wird abwechselnd von Sven und Parker erzählt, und so kann sich der Leser in beide Kinder einfühlen: Sven hat seit einem Jahr epileptische Anfälle, und so musste er Schwimmwettbewerbe und Radfahren aufgeben, denn ein Anfall kann ihn jederzeit überraschen. Er findet es schrecklich, in der neuen Schule nun als Freak angesehen zu werden. Auch seinen Rettungshund lehnt er ab, denn mit ihm an seiner Seite kann jeder sehen, dass er eine Behinderung haben muss. Parker muss nicht nur den Verlust ihres Hundes verkraften, sie hat auch ein traumatisierendes Erlebnis hinter sich, das die ganze Familie erschüttert hat. Jedes Familienmitglied sucht seinen eigenen Weg, mit den Ängsten umzugehen. 

Die erste Begegnung von Parker und Sven steht unter keinem guten Stern. Es dauert, bis die beiden sich aufeinander einlassen können. Diese behutsame Annäherung ist sehr einfühlsam geschildert. Beide müssen lernen, mit ihren Ängsten zu leben. Im Laufe des Buches entwickeln sich beide Kinder sehr glaubhaft ein Stück weiter. Das Buch berührt Themen wie Angst, Außenseiter, Mobbing und natürlich Behinderung und das alles ohne erhobenen Zeigefinger. 

Das Buch steht auf der Nominierungsliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2019 in der Sparte Kinderbuch.