Ein intensives Buch
Bewertet mit 5 Sternen
Kate Morton bewegt sich auf zwei Zeitebenen. Sie erzählt in ihrem Roman über die Tragödie einer Familie, die in Cornwall ihr Landhaus hat und dort bis 1933 lebt und über eine junge Polizistin, die es 2003 dorthin verschlägt, die das Anwesen per Zufall entdeckt und nicht aufhören kann, nachzuforschen.
Es geht um einen ungelösten Fall, die Begebenheit geschieht während der Mitsommernachtfeier und veranlasst die Familie, das Anwesen zu verlassen und nie zurückzukehren. Morton beginnt gleich am Anfang mit Spannung. Sie springt zwischen den Zeiten hin und her, schildert die Personen, die Landschaft, und es schwingt immer eine gewisse Melancholie mit, die einen regelrecht in das Geschehen hineinsaugen kann. Im Verlauf des Buches wird die Spannung sehr gut gehalten, auf beiden Zeitebenen; nach ca. zwei Dritteln des Romans nimmt das Geschehen nochmals Fahrt auf. Immer mehr Rätsel werden gelöst und Fragen beantwortet, bis man endlich am Ende alles erfahren hat.
Die Landschaftsschilderungen sind dabei so schön, ja poetisch, und die Charaktere so vielschichtig und voller Tiefe, dass man sich sehr gut in jeden hineinversetzen kann. Man leidet mit, rätselt mit und freut sich am Ende über die Auflösung. Mortons Schreibstil finde ich sehr angenehm.
Das Buch hat mir außergewöhnlich gut gefallen, aber man muss sehr aufmerksam und konzentriert lesen. Ich kann es nur empfehlen.