Rezension

Ein intensives Leseerlebnis mit 1990er Jahre Flair

Morgen, morgen und wieder morgen -

Morgen, morgen und wieder morgen
von Gabrielle Zevin

Bewertet mit 5 Sternen

„Morgen, morgen und wieder morgen“ ist ein ungewöhnlicher Roman der in Los Angeles lebenden Autorin Gabrielle Zevin.

Sam und Sadie lernen sich in einer schwierigen Phase als Kinder kennen. Sadies Schwester ist an Krebs erkrankt und Sam hat gerade einen schweren Autounfall hinter sich. In dieser Zeit helfen ihnen die gemeinsamen Computerspiele.
Jahre später treffen sie sich zufällig wieder und stellen dabei schnell fest, dass sie ein gutes Team sind, um Computerspiele zu kreieren. Zusammen mit Sams Mitbewohner Marx gründen sie erfolgreich eine Firma.

Der Schreibstil der Autorin ist ungewöhnlich, aber dabei unglaublich gut. Sie wechselt zwischen den verschiedenen Zeiten und Perspektiven mühelos hin und her. Es ist, als ob sie langsam aber stetig und zügig, ohne zu stocken ein Puzzle zusammensetzt. Dabei stellt sie die Beziehung zwischen den Protagonisten gelungen dar und verknüpft die Welt der Videospiele mit der Realität. Ich habe noch nie etwas Ähnliches gelesen und war total gefesselt und begeistert.
Das Leben der von Sadie, Sam und Marx wird über Jahre hinweg dargestellt. Die Charaktere machen interessante Entwicklungen durch und haben es mir keineswegs leicht gemacht sie immer zu mögen. Gerade dadurch wirken sie authentisch und lebendig. Die Ereignisse stecken voller Emotionen, die mich mitgenommen haben.

In diesem Buch scheint alles durchdacht zu sein. Der Titel hätte kaum treffender gewählt sein können und ist auf mehrfache Art und Weise stimmig. Es gibt immer wieder Parallelen in der Vergangenheit und der Gegenwart sowie in der Realität und im Spiel.

Für mich ist dieses Buch ein rundum gelungenes Leseerlebnis mit 1990er Jahre Flair, in dem einfach alles passend und stimmig ist und das mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.