Rezension

Ein interessanter Fall und überraschendes Ende

Bluthaus - Romy Fölck

Bluthaus
von Romy Fölck

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte:

Ein neuer Fall für Frida und Bjarne bringt uns in die Vergangenheit. In 1977 wurde eine Familie in einem Ferienhaus ermordet und nur die Tochter ist am Leben geblieben. So viele Jahre später werden die Ermittlungen nach dem Mord an der Polizistin Catrin Conradi erneut aufgenommen. Sind die Geschehnisse im "Bluthus" für den Mord an Catrin verantwortlich? Die Lösung des Falls wird zur echten Herausforderung für die beiden Ermittler.

Schreibstil und Buchcover:

Das Buchcover wurde mit viel Liebe zum Detail gemacht. Der düstere Himmel und die fliegenden Raben verbreiten schon eine Krimi-Stimmung. Das Design ist ähnlich wie beim ersten Buch "Totenweg" und der Leser erkennt sofort, dass es sich um eine Krimireihe handelt. Der Schreibstil finde ich unglaublich gut. Einfache Sätze, reicher Wortschatz und spannende Handlungen sorgen für einen großen Lesespaß!

Meine Meinung:

Es hat mir einen großen Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Ich kenne das erste Buch "Totenweg" nicht, konnte aber trotzdem sehr gut in die Geschichte reinkommen. Mithilfe von kleinen Anmerkungen kann der Leser die Protagonisten kennenlernen. Frida und Bjarne wurden mir gleich am Anfang sympathisch. Es gab nicht zu viele Figuren, sodass der Leser nicht durch viele Namen verwirrt wurde. Es ist ein typisches deutsches Krimi, bei dem die Ermittler in Vordergrund stehen und der Fall aus ihrem Blickwinkel dargestellt wird. 

Jo fand ich am Anfang etwas düster. Das ist aber normal, wenn man ihre Vorgeschichte bedenkt. Sie hat für einige Überraschungen im Buch gesorgt. Jo's Kollegin Nova fand ich als Figur witzig. Sie ist irgendwie der gute Ausgleich zum Jo's Charakter. Fridas Eltern fand ich unglaublich süß. Irgendwie passt ein Bauernhof sehr gut zu ihnen. Die Autorin verdient ein großes Lob für ihre Figuren. Jeder ist anders und sehr gut durchdacht. 

Ich fand den Fall sehr interessant. Es ging auch schon im ersten Kapitel los, somit wurde schon mal am Anfang Spannung angesagt. Die Ermittlung lief in einigen Richtungen und man hat immer mitgefiebert. Durch die vielen Charakteren, die mit dem Fall verbunden sein könnten, at Romy Fölck dem Leser den Raum für Spekulationen gegeben. Das Ende war überraschend und hat bei mir für einen Wow-Effekt gesorgt. Und das macht einen guten Krimi aus! 

Dennoch habe ich zwei Kritikpunkte. Erstens fand ich die Familiendrama mit Bjarnes kranken Tochter überflüssig. Da sie nichts mit dem Fall zu tun hatte, hat mich diese Nebengeschichte etwas beim Lesen gestört. Und zweitens: das Happy-End war schon übertrieben happy. Die Autorin hat es einfach mit ihren Protagonisten zu gut gemeint. Manchmal ist weniger eben mehr. :)