Rezension

Ein interessanter und packender Thriller, bei dem das Ende sehr stark abflacht

Hexenjäger -

Hexenjäger
von Max Seeck

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch mit dem roten Buchschnitt, der ins Auge fällt, hat mich sofort angezogen. So besonders wie der Schnitt ist auch die Geschichte.

Roger Koponen, prominenter finnischer Schriftsteller ist mit dem letzten Band seiner Trilogie „Der Hexenjäger“ auf einer Lesereise in Savonlinna. Zur gleichen Zeit suchen Kriminaloberkommissar Erne Mikson, Kriminalhauptmeisterin Jessica Niemi und ihre Kollegen in seinem feudalen Haus im Helsinkier Vorort Kulosaari nach dem Mörder seiner Frau Maria. Schnell stellt sich heraus, dass der Mörder die Bücher Koponenes gelesen haben muss, so exakt sind die Leiche und die Hinweise nachgestellt. Nach dem Fund einer weiteren Leiche, wieder genau so wie in einem der Bücher beschrieben, ahnen die Kripobeamten, dass es weitere Morde geben wird. Und die wollen sie unbedingt verhindern.

 

Durch die kurzen Kapitel, den sehr bald stattfindenden Mord an Maria und durch den mitreißenden Erzählstil des Autors wird die Geschichte sehr schnell und ich fliege nur so durch die Seiten. Ein zweiter Erzählstrang, in dem es um die Vergangenheit von KHM Jessica Niemi geht, löst leider die sich aufbauende Spannung teilweise wieder auf. Obwohl es interessant ist, ihrem Abenteuer in Venedig zu folgen, frage ich mich die ganze Zeit, was das wohl mit den heutigen Morden zu tun hat.

Es passieren rätselhaft und mysteriöse Dinge. Kaum meine ich der Lösung dazu näher zu kommen, geschieht wieder etwas Neues und ich stehe, genau wie die Kommissare, wieder am Anfang mit einer Liste von Fragen auf der Seele.

Mit den Personen, die ich hier kennenlerne, habe ich mich mit den meisten schnell bekannt gemacht. Sie sind für mich, obwohl es manchmal sehr Viele sind, die mir auf einmal begegnen, gut zu identifizieren. Auch dass ich einiges persönliches von ihnen erfahre gefällt mir gut und macht sie für mich noch greifbarer.

Leider hat mich gerade der Schluss des Buches enttäuscht. Alles spitzt sich zu, an den wenigen Seiten, die noch zu lesen sind, merke ich, es geht auf den Showdown zu. Jessica in einer für sie fast aussichtslosen Situation. Die Spannung steigt ins Unermessliche. Und plötzlich – aus. Ende gut – alles gut. Obwohl sich alles sehr stimmig aufgelöst hat, hat mich dieses Ende sehr unzufrieden zurück gelassen. Aber vielleicht ist das auch nur mein Eindruck.

 

Da mich der Thriller, bis auf das Ende doch packen und mitreißen konnte, bekommt er trotz des schnellen Endes meine Leseempfehlung.

Kommentare

hobble kommentierte am 09. Dezember 2020 um 20:16

WAS FÜRS WUNSCHREGAL