Rezension

Ein interessantes Buch

Der Horror der frühen Medizin - Lindsey Fitzharris

Der Horror der frühen Medizin
von Lindsey Fitzharris

Bewertet mit 4 Sternen

Der Horror der frühen Medizin – Lindsey Fitzharris

Joseph Listers Kampf gegen Kurpfuscher, Quacksalber & Knochenklempner

Verlag: Suhrkamp

Taschenbuch: 14,95 €

Ebook: 12,99 €

ISBN: 978-3-518-46886-9

Erscheinungsdatum: 9. Juli 2018

Genre: Biografie / Sachbuch

Seiten: 286

Inhalt:

Als Joseph Lister 1844 sein Studium in London beginnt, ist die medizinische Versorgung der Bevölkerung desaströs: Die Krankenhäuser sind überfüllt und verseucht. Um aufgenommen zu werden, müssen Patienten genug Geld für die eigene Beerdigung mitbringen. In den Operationssälen arbeiten Chirurgen in Straßenklamotten vor schaulustigem Publikum. Warum fast alle Patienten sterben, wie sich Krankheiten ausbreiten, darüber herrscht nicht die geringste Einigkeit, nur hanebüchene Theorien. Joseph Lister wird dann Chirurg, er will ganz praktisch helfen. Und von Neugier und hellem Verstand geleitet, entwickelt er eine Methode, die das Sterben vielleicht beenden kann …

Mein Fazit:

Zum Cover:

Mir hat das Cover auf Anhieb gefallen, obwohl nicht viel zu sehen ist. Hier ist mehr Schrift als alles andere zu sehen, aber trotzdem fand ich es interessant. Was aber wahrscheinlich auch am Titel liegt.

Zum Buch:

Hier erleben wir mit wie es damals mit Joseph Listers Karriere begann, er wollte anfangs eigentlich nicht Chirurg werden, doch irgendwie trieb es ihn doch dorthin. Als ich anfing zu lesen gruselte es mich doch ein wenig, wie es damals abging. Leichen wurden gestohlen, ohne Narkose wurde operiert, wenn überhaupt operiert wurde und die hygienischen Bedingungen waren gleich Null.

Wir erfahren wie die ersten Narkosen zustande kamen und wie Lister sich immer weiter einen Namen machte.

Erst einmal vorweg, bin ich ja nicht gerade jemand der gerne Sachbücher liest, aber hier fand ich das Thema total interessant. Und ich wurde nicht enttäuscht. Dieses Buch ist total spannend geschrieben und auch was in den Jahren um 1850 so alles passierte ist total interessant.

Es ist wirklich sehr gut geschrieben, flüssig und spannend und ich bin froh zu dieser Zeit noch nicht auf der Erde geweilt zu haben. Krank dürfte man zu dieser Zeit nicht werden. Eine Zeit wo man an Geschlechtskrankheiten verstarb oder wo man ohne Narkose operiert wurde, macht mir Angst.

Man kann ja hier nicht wirklich von Protagonisten reden, denn es gab sie ja wirklich. Ob nun ein Joseph Lister oder ein Bigelow und wie sie alle hießen damals. Jeder hat versucht Menschen zu retten, doch nur die wenigsten überlebten.

Viel kann ich hierzu gar nicht mehr sagen, außer dass es ein wirklich interessantes Buch ist und wir hier 150 Jahre in die Vergangenheit wandern. Es ist unglaublich was bisher in der Medizin für Fortschritte erlangt wurden. Zum Glück bleibt mir da nur zu sagen.

Wer sich für die frühe Medizin, insbesondere der Chirurgie interessiert, für dem ist dieses Buch mit Sicherheit interessant.

Ich gebe hier 4 von 5 Sternen, aber auch nur weil ich nicht wirklich jeden Fachbegriff verstanden habe, auch wenn einige davon im Buch erklärt werden, aber eben nicht alle.

Ich bedanke mich bei Voablesen.de und dem Suhrkamp Verlag für das Rezensionsexemplar und hoffe weiterhin auf gute Zusammenarbeit.