Rezension

Ein interessantes und spannendes Debüt

Fly, Baby, fly! - Sophie Edenberg

Fly, Baby, fly!
von Sophie Edenberg

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung
Ich bin immer auf der Suche nach besonderen Liebesromanen, die nicht zu kitschig und nicht zu vorhersehbar sind. Bei diesem hier bin ich fündig geworden!

Die Autorin beschreibt eine spannende Dreiecksbeziehung, die weit in die Vergangenheit geht. Der Roman beginnt mit der Protagonistin Lea im Jahr 2019, als sie nach einem Autounfall eine Amnesie erleidet und sich dadurch an die letzten 13 Jahre nicht mehr erinnert.

Mit den Kapiteln wechselt auch die Sicht auf die Story. Mal erfahren wir mehr aus der Vergangenheit von Lea, mal von Anna und auch von Christopher. Dies alles aus den Jahren 1999, 2004, 2007, 2009 und 2016. So setzt sich nach und nach das Puzzel des verlorenen Gedächtnisses zusammen.

Dabei lernen wir eine Lea mit verschiedenen Gesichtern kennen. Sophie Edenberg ist die Charakterisierung ihrer gesamten Figuren ausgezeichnet gelungen! In der einen Szene liebte ich sie, in einer anderen konnte ich sie kaum ertragen. Dies gilt nicht nur für Lea, auch Anna und Christopher hatten mächtige Ecken und Kanten.

Es passiert einiges und die Handlung schreitet schnell voran. Die Seiten flogen regelrecht dahin.

Vielen Autor*innen gelingt nach einer guten Geschichte kein richtig rundes Ende, oder es trieft so vor “Happy End”. Nicht so bei diesem Buch. Es nimmt eine unerwartete Wendung, mit der ich äußerst zufrieden war.

Ein ausgeklügelter Liebesroman, der mehr Spannung als Liebe aufweist.

Bei all meinem Lob habe ich auch klitze kleine Kritikpunkte, die ich bei diesem äußerst gelungenen Debüt verschmerzen konnte. Vielleicht sensibilisieren sie die Autorin für ihre kommende Recherche.

1999 gab es zwar schon Handys, sie waren aber noch nicht gang und gäbe. Zudem war das Telefonieren so teuer, sodass man Handys nicht mit dieser Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit benutzt hat wie heute. Ich kenne jedenfalls keine 11-Jährige, die damals ein Handy in der Schule dabei hatte.

Auch kann ich mich nicht erinnern, dass Facebook Anfang der Jahrtausendwende eine große Rolle im deutschsprachigen Raum innehatte. Das kam erst so ca. 2009 / 2010, wenn ich mich richtig erinnere.

Abgesehen davon ist dies jedoch ein tolles Buch, das ich absolut empfehlen kann!

 
Fazit
Für alle, die auch mal einen überaus spannenden Liebesroman lesen wollen und sich dabei auch trauen, zu einem Selfpublisher-Buch zu greifen. Sophie Edenberg beweist, dass auch selbst verlegte Bücher überaus gelungen sein können – inhaltlich, orthografisch wie auch äußerlich. Auf die nächsten Bücher der Autorin freue ich mich schon sehr!