Rezension

Ein Jahr mit bezahlter Freistellung

Das Jahr, in dem ich dich traf
von Cecelia Ahern

Jasmine ist mit ihren 33 Jahren eine erfolgreiche Managerin, die Unternehmen kauft, hoch bringt und dann wieder verkauft. Doch plötzlich wird sie von ihrem Chef für ein Jahr bezahlt freigestellt. Was tun mit so viel Freizeit? Ein workaholic wie Jasmine kann das nicht genießen. Als Projekt nimmt sie sich vor, ihren Garten neu zu gestalten, und sie findet viel Befriedigung im Leben mit der Natur. Vor allem entdeckt sie aber ihre Nachbarschaft: Allen voran der bekannte Radiomoderator Matt, der abends betrunken nach Hause kommt und von seiner Familie verlassen wird. Dieser Mann ist ihr absolutes Feindbild, und als er auch arbeitslos wird, können sich die beiden den ganzen Tag über gegenseitig beobachten, beschimpfen und nach und nach verstehen...

Das Buch bietet eine nette Unterhaltung und Entspannung. Die Stärke besteht in den Charakterschilderungen, die eben nicht nur "nette" Persönlichkeiten beschreibt, sondern Menschen mit Stärken und Schwächen. Besonders Jasmines Schwester Heather mit dem Down-Syndrom ist nicht einfach behindert und dumm, sondern sehr vielseitig und in manchen menschlichen Aspekten reifer als ihre Schwester, die zwar beruflich erfolgreich ist, aber kaum beziehungsfähig. Mein Lieblingscharakter ist der Nachbar Dr. Jameson. Diese lebensechten und glaubwürdigen Charaktere machen für mich den Reiz des Buches aus, denn die Handlung ist vorhersehbar. Für den Leser bleibt die Frage, was er selbst in einem Jahr Freistellung tun würde - oder aber allgemeiner: Was ist wirklich wichtig in Deinem Leben?

Kommentare

wandagreen kommentierte am 19. September 2015 um 17:46

Und warum bepunktest du dieses Buch jetzt nicht? Bei den alten Schätzchen habe ich das ja noch nachvollziehen können.

Arbutus kommentierte am 20. September 2015 um 00:09

Aber jedenfalls gefällt mir die Rezension und macht neugierig auf das Buch.