Rezension

Ein Jahreshighlight

Vortex - Der Tag, an dem die Welt zerriss. Bd.1 - Anna Benning

Vortex - Der Tag, an dem die Welt zerriss. Bd.1
von Anna Benning

Bewertet mit 5 Sternen

Ein unglaublich fesselndes & gelungenes Debut. Dieses Buch hat bei mir alle Gefühle geweckt. Für mich gehört es zu den Jahreshighlights.

"Vortex - Der Tag, den dem die Welt zerriss" von Anna Benning, erschienen beim S. Fischer Verlag hat durch das wunderschöne Cover direkt meine Aufmerksamkeit erregt. Doch nicht nur das Cover hat mich angesprochen, sondern auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht.
Eine Dystopie, über eine Welt in der spezielle Läufer innerhalb von Sekunden durch Energieportale laufen und von einem Ort zum nächsten springen können. Dabei haben die Läufer immer eines im Blick - die "Splits", sogenannte Vermengte einsammeln und sicher in ihre Zone bringen. Denn die Vermengten sind eine Gefahr für die Menschen, sie töten wahllos und haben keine Kontrolle über sich. Zumindest wird das gegenüber der Gesellschaft immer wieder so erwähnt. Die Handlung hat mich direkt angesprochen und auch die Zukunftsvision fand ich interessant, doch niemals hätte ich gedacht, dass mich die Geschichte so packt!

Die Geschichte handelt von Elaine, deren Mutter von Splits umgebracht wurde und genau deswegen möchte sie unbedingt Läuferin werden und so der Welt und dem Kuratorium dienen. Elaine habe ich von Anfang an gemocht, auch wenn sie oft etwas naiv und leichtgläubig war. Ihre Entwicklung hat mich aber positiv überrascht, am Ende ist sie nicht mehr das kleine Mädchen welches sich von ihrem Umfeld sagen lässt was richtig und was falsch ist. Ich persönlich bin immer ein großer Fan davon, wenn bei einem Charakter der innere Rebell zum Vorschein kommt. Deshalb glaube ich mochte ich auch Bale direkt zu Beginn. Tatsächlich hat er mich mit jeder weiteren Seite die ich gelesen habe an Nummer 5 von "The Umbrella Academy" erinnert. Ich bin ein ganz großer Nummer 5 Fan und ich fand die parallelen die ich dort gesehen habe einfach toll! Die Arroganz die Bale an den Tag legt und dahinter seinen weichen Kern versteckt, hat mein Leserherz mehr als einmal zum flattern gebracht.

Generell habe ich bei dem Buch wirklich alle Gefühle gespürt beim Lesen. Angst, dass den Protagonisten und den tollen Nebencharakteren was passiert, Hass gegenüber dem Feind, der komplett durchgeknallt ist und Schmetterlinge im Bauch, wenn Elaine es wieder einmal geschafft hat die Mauer um Bale ein Stückweit einzureißen. Und genau das liebe ich an "Vortex", dass ich alles gespürt habe und regelrecht in Geschichte versunken bin.

Der Schreibstil der Autorin hat sein übriges dazu getan. Er hat es mir leicht gemacht alles um mich herum zu vergessen und mich nur auf die Seiten vor mir zu konzentrieren. Die Geschichte war leicht geschrieben und doch sehr bildlich. Ich sah Sanktum bildlich vor mir, mit seinen hohen Bäumen und den vielen Lichtern und seinen besonderen Bewohnern. Gerade die ersten 100 Seiten und der Stil den Leser in die Geschichte einzuführen haben es mir total angetan. Denn als Leser wird man direkt ins kalte Wasser geworfen, man steckt direkt im Strudel der Ereignisse und muss mit Elaine ihr Vortex Rennen meistern. Ich persönliche liebe diesen speziellen Stil, es ist direkt fesselnd und so spannend, dass ich auch in diesem Fall das Buch gar nicht beiseite legen wollte bzw. konnte.

Mir hat die Geschichte auch im weiteren Verlauf wirklich richtig gut gefallen. Ich mochte die Zukunftsvision der Autorin sehr. Auch hier sind wieder Probleme die wir in der heutigen Zeit haben verankert, wie z.B. Hass gegenüber eine Gruppe von Menschen die anders sind und der Wunsch nach Frieden. Das erste Viertel fand ich ein bisschen vorhersehbar, aber danach hatte ich überhaupt keine Ahnung mehr was passieren könnte. Ich habe mich komplett fallen lassen und jede unvorhersehbare Wendung willkommen geheißen. Für mich gehört das Buch zu meinen Jahreshighlights und ich bin sehr gespannt wie die Geschichte rund um Elaine, Bale und den Vermengten weitergeht.