Rezension

Ein Jakobsweg-Roman – trotz kleinerer Schwächen lesenswert

Das Glück wartet am Wegesrand - Laura Weber

Das Glück wartet am Wegesrand
von Laura Weber

Ein Jakobsweg-Roman – trotz kleinerer Schwächen lesenswert

Protagonistin Diana, genannt Didi, findet sich nach der Trennung von ihrem Freund in einer Lebenskrise wieder. Gestrandet in der Wohnung ihrer Mutter, wo sie nie wieder hin wollte, entschließt sie sich, den Jakobsweg zu gehen, um ihre derzeitige Situation zu reflektieren und herauszufinden, was sie mit sich und ihrer Zukunft anfangen will. Dort lernt sie neue Menschen kennen, erfährt etwas über deren Ambitionen und Schicksale und beginnt langsam, sich auch selbst zu öffnen. Sie kommt an ihre Grenzen, erfährt aber auch viel Schönes und Gutes, und merkt, dass das Schicksal auch für sie noch schöne Dinge bereitzuhalten scheint.

Ich bin ursprünglich davon ausgegangen, dass es sich bei dem Buch mehr oder weniger um einen Reisebericht bzw. eigene Erlebnisse der Autorin handelt. Ein Reisebericht ist es definitiv nicht, sondern ein Jakobswegroman mit einer fiktiven Handlung, in die jedoch eigene Erfahrungen der Autorin mit dem Jakobsweg eingeflossen sind. 

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut und ich konnte mich auch gut in die Protagonistin hineinversetzen. Allerdings hätte ich mir mehr Beschreibungen der Landschaft und auch mehr Begegnungen gewünscht. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass mir ein paar Tage in der Geschichte fehlen. Für 800 km Weg ging es mir irgendwie zu schnell. Auch gab es mir zu viele Parallelen zu anderen Büchern über den Jakobsweg, aber vielleicht lag es auch daran, dass ich schon einige Bücher über das Thema gelesen habe und die Geschichten sich alle irgendwie ähneln. 

Dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt und es gab ein paar sehr schöne und emotionale Szenen. Gerade zum Ende des Weges hin hat die Geschichte deutlich an Wert gewonnen, wodurch sich meine Bewertung nun von ursprünglich geplanten 3 auf 4 Sterne erhöht.