Rezension

Ein Jude läuft um sein Leben zu Ehren Hiltlers

Ich war Hitlers Trauzeuge - Peter Keglevic

Ich war Hitlers Trauzeuge
von Peter Keglevic

Bewertet mit 4 Sternen

Zugegebenermaßen ist das Buch etwas ambivalent. Einerseits geht es um den 1000 km Lauf für das"1000jährige Reich" , das dem Untergang entgegengeht und zu Ehren des Geburtstages des Führers, andererseits erfährt man viel über das Schicksal der Juden in der Nazizeit.

Teilweise ist das Buch, zum Beispiel bei der Schilderung der einzelnen Etappen des Laufes etwas langatmig, auch wenn der Autor versucht durch eine Liebesgeschichte und einen "immer wieder eingetauschten Amerikaner" und eine Wette der Amerikaner auf die Läufer, der Geschichte etwas Leichtigkeit zu geben.

Richtig gelungen finde ich jedoch die Rückblicke die der Protagonist Harry Freudenthal macht. Es wird erzählt, wie er durch die Reichsfilmregisseurin, die einen Film über den Lauf machen will, vor dem sicheren Tod gerettet wird, wie er immer wieder die Identität wechseln musste, um vor den Nazis zu fliehen und wie er von der verstorbenen Mischpoke den Auftrag erhält,Hitler zu töten, weil sein Großvater und sein Vater eine günstige Gelegenheit hierzu ungenutzt verstreichen ließen.

Im Großen und Ganzen lesenwert, auch wenn es kein Pageturner ist. Es lohnt sich jedoch trotz der Längen dran zu bleiben und mitzuerleben, wie und warum Hans Hitlers Trauzeuge wurde.