Rezension

ein Jugendbuch, das leider nicht hält was es verspricht

Don't tell me lies - Corey Ann Haydu

Don't tell me lies
von Corey Ann Haydu

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung
Wenn sich das Leben im Netz echter anfühlt als die Wirklichkeit...
Tabitha fühlt sich von allen unverstanden - der Junge, in den sie verliebt ist, ist bereits vergeben und ihre beste Freundin wendet sich einfach von ihr ab. Da entdeckt sie im Internet die Website ›Life by Committee‹. Endlich hat sie das Gefühl, unter Gleichgesinnten zu sein, denn hier sind alle, genau wie sie, auf der Suche nach einem mutigeren, spannenderen Leben. Anonym vertrauen sich die Mitglieder ihre intimsten Geheimnisse an und erhalten Aufgaben, die sie erfüllen müssen. Doch je mehr Tabitha von sich preisgibt, desto klarer wird ihr, dass ›Life by Committee‹ weder so unschuldig noch so anonym ist, wie es anfangs schien. Und dass ihre Geheimnisse nicht sicher sind …
(Quelle: Deutscher Taschenbuch Verlag)

Meine Meinung
Tabitha hat so einige Veränderungen durchgemacht. Diese waren sowohl körperlich als auch seelisch. Daraufhin haben sich ihre Freunde von ihr abgewandt und in ihrer Familie geht es drunter und drüber.
Eines Tages wird Tabitha auf die geheime Internetseite „Life by Committee“ aufmerksam. Dort postet jeder anonym ein Geheimnis und bekommt daraufhin eine Aufgabe gestellt, die es gilt innerhalb von 24 Stunden zu bewältigen. Nur dann bleibt das Geheimnis auch geheim.
Bald aber wird das Leben für Tabitha zum Spießrutenlauf und sie verliert mehr und mehr den Bezug zum realen Leben …

Der Jugendroman „Don’t tell me lies“ stammt von der Autorin Corey Ann Haydu. Es ist das erste Buch der Autorin das auf Deutsch erschienen ist. Ich wurde hier aufgrund des vielversprechend klingenden Klappentextes angesprochen und war sehr gespannt auf das Buch.

Tabitha war zu Beginn noch ein ganz annehmbarer Charakter. Man konnte ihr folgen, konnte sie verstehen. Doch je weiter man in der Handlung vorankommt, desto unsympathischer und vor allem auch naiver wurde sie. Ich habe mich mehrfach dabei erwischt das ich Tabitha am liebsten gepackt und einmal kräftig durchgeschüttelt hätte.
Bei ihren Eltern erging es mit ähnlich. Ein Vater der vor Kindern bzw. Jugendlichen Drogen konsumiert geht in meinen Augen gar nicht. Hier hat die Autorin aber glücklicherweise noch die Kurve bekommen.

Es gibt noch weitere Charaktere im Buch. Doch auch diese waren nicht unbedingt gut gezeichnet. Ich hab mich mit so ziemlich jedem schwer getan, was ich wirklich als schade empfand.

Der Schreibstil der Autorin konnte mich überzeugen. Sie schreibt locker und leicht lesbar, dem Genre also angepasst. Ihre Beschreibungen sind recht unverblümt, sie nimmt kein Blatt vor den Mund.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Tabitha. So lernt man ihre Sicht auf die Dinge sehr gut kennen. Nur leider ist dies nicht immer wirklich schön, sondern teils auch nervig.
Die Handlung klang sehr vielversprechend. Und die Ansätze sind auch wirklich sehr gut. Corey Ann Haydu hätte so viel mehr aus ihrer Idee herausholen können, denn die Grundidee hat mir wirklich absolut gefallen. Allerdings plätschert die Handlung leider nur dahin. Man kommt hier von einem Extrem ins Nächste, vieles wirkt überspitzt dargestellt. Corey Ann Haydu verschenkt hier sehr viel vom vorhandenen Potential.

Zum Ende hin holt die Autorin ein wenig heraus. Sie konnte mich hier sogar teilweise packen.
Das eigentliche Ende allerdings ist wieder sehr klischeehaft, kam zu schnell und ist einfach zu simpel gelöst.

Fazit
Kurz gesagt ist „Don’t tell me lies“ von Corey Ann Haydu ein Jugendbuch, das leider nicht hält was es verspricht.
Dem gut lesbaren Stil und der interessanten Grundidee stehen hier leider unsympathische Charaktere und verschenktes Potential gegenüber.
Schade eigentlich!