Rezension

Ein Jugendbuch, das man gelesen haben muss.

Löcher - Louis Sachar

Löcher
von Louis Sachar

Bewertet mit 4.5 Sternen

Den preisgekrönten Jugendroman "Löcher" schrieb Louis Sachar 1998, die deutsche Ausgabe erschien im Jahr 2000 bei Beltz & Gelberg.

Der Junge Stanley Yelnats kommt wegen eines (nicht begangenen) Diebstahls in ein amerikanisches Besserungscamp in der Wüste, das Camp Green Lake. Er trifft dort Zero, buddelt mit ihm Löcher und flieht mit aus dem Lager.

Dieser Abenteuerroman für die Altersklasse 12 - 15 Jahre ist durchaus auch für Erwachsene eine interessante Lektüre.
"Stanley Yelnats", schon allein der Name als Palindrom ist toll gewählt, ist ein echter Pechvogel, ein dicklicher Typ, der von allen gehänselt wird und einen Vater hat, der Turnschuhe recycelt. Auf seiner Familie liegt ein Fluch.  

Stanley wird ein schlimmer Diebstahl zur Last gelegt und kommt zur Besserung ins Boot-Camp Green-Lake. In der sengenden Hitze der Wüstensonne muss jeder Teilnehmer täglich ein Loch in den harten Sandstein graben, angeblich soll dass Stanley und seine Leidensgenossen zu brauchbaren Mitglieder der Gesellschaft erziehen. Es geschieht etwas ganz anderes, denn zum ersten Mal in seinem Leben findet Stanley einen Freund.

Der Autor baut auf dieser Grundlage eine Geschichte auf, die mit skurrilen Figuren, einigen Schicksalsschlägen und Emotionen in einer unbeschreiblichen Freundschaft endet.

Ganz nebenbei geht es um die wahren Werte der Gesellschaft: Mut, Liebe und Freundschaft, Hoffnung und Toleranz.

Louis Sachar ist eine durchweg unterhaltsame, spannende und durch überraschende Wendungen sehr frische Geschichte gelungen, bei am Ende die Schicksale der verschiedenen Generationen der Yelnats zusammengefügt werden.

Es ist ein Buch, das fesselt, weil man wissen will, wie Stanley den Fluch bannen kann.

Komisch, traurig, faszinierend und gleichzeitig völlig verrückt sind die Einblicke in Figuren und das Milieu des Romans.