Rezension

Ein Juwel

Fast hell
von Alexander Osang

Dieses Buch ist ein echtes Juwel. 
Endlich mal jemand, der die Ossis von einer anderen Seite zeigt: neugierig, lebenshungrig, mutig…So habe ich den Osten in Erinnerung. Klar, gibt es auch die andere Seite, aber die wird ja bereits genügend portraitiert.
„Ich kannte ein Mädchen, das sich im Lesesaal der Berliner Stadtbibliothek den nicht ausleihbaren Roman „Der Fänger im Roggen“ in ein Notizbuch abschrieb, um ihn immer bei sich zu haben.“
Dieser Satz hat mich umgehauen. Das könnte ich sein, dabei kenne ich den Autor gar nicht ;) 
Zwei Menschen, zwei Schicksale deren Wege sich immer wieder kreuzen. Der Autor selbst und Uwe- ein begnadeter Geschichtenerzähler, bei dem hell und dunkel verschwimmt. Eine Reise durch die Welt mit allen Facetten, die das Leben zu bieten hat. Es ist völlig gleichgültig, ob sich alles so zugetragen hat, wie es erzählt wird. Das spielt keine Rolle, weil das Lebensgefühl transportiert wird, eine Melancholie und Tiefe, die ich heute oft vermisse.
Ich liebe dieses Buch- ein großartiges Geschenk für eine besondere Generation Ostdeutscher (und vielleicht /hoffentlich auch neugieriger Menschen aus dem Rest Deutschlands).