Rezension

Ein Kann, aber kein Muss

Sweetgirl
von Travis Mulhauser

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die 16jährige Percy ist eigentlich auf der Suche nach ihrer Mutter. Die findet sie jedoch nicht wie erwartet in der Drogenhöhle des verrückten Shelton, sondern ein Baby. Percy nimmt die vernachlässigte Kleine kurzerhand mit, um sie in die Obhut eines Krankenhauses zu geben. Doch Shelton ist von der Entführung gar nicht begeistert, und so muss Percy sich nicht nur durch den Schneesturm schlagen, sondern sich auch noch vor ihren Verfolgern hüten.

Travis Mulhauser hat mit seinem Debut die klassische Verfolgungsjagd wieder aufgegriffen. Die Geschichte weiß durchaus zu unterhalten, wirklich Neues hat sie leider nicht zu bieten. Percy ist eine Protagonistin, die zwar durch ihr jugendliches Alter hervorstechen sollte, über weite Teile gelingt es dem Autor aber leider nicht ihr Alter glaubhaft darzustellen. Sie hätte genausogut 30 sein können, das hätte an der Story nichts geändert. An sich war sie mir aber ganz sympathisch. Die Verfolgungsjagd durch die verschneiten Berge Michigans ist recht spannend, Percy muss sich nicht nur mit den Bösewichtern, sondern eben auch mit der Witterung herumschlagen, was der Autor authentisch wiedergibt. Mulhauser erzählt flüssig, hält einen ordentlichen Spannungsbogen und lässt ab und an etwas schwarzen Humor einfließen. Insgesamt ist „Sweetgirl“ angenehme Unterhaltung, ohne jedoch viel Neues zu bieten. Ein Kann, aber kein Muss.