Rezension

Ein Kater mit Charakter

Kater Anton und das Weihnachtsglück - Angela Troni

Kater Anton und das Weihnachtsglück
von Angela Troni

Bewertet mit 5 Sternen

Bei diesem Buch ist das Cover schon der erste Hinweis, was man vom Inhalt erwarten darf. Eine stimmungsvolle Weihnachtsgeschichte mit einem charakterstarken und sehr niedlichen Kater als Hauptprotagonist. Das Weihnachtsdorf im Hintergrund verbreitet die passende winterlich-anheimelnde Stimmung dazu.

Kater Anton ist sauer! Seine Dosenöffnerin Ella hat beschlossen, für vier Wochen zu ihrem französischen Freund Xavier zu fahren, um zu prüfen ob ihre Beziehung schon so stabil ist, dass sie über einen Umzug nach Dijon nachdenken kann. Zu seinem Leidwesen vergisst sie, sein Lieblingsfutter mitzunehmen und er ist gezwungen, in einen Hungerstreik zu treten. Dieses Frankreich kann ihm gestohlen bleiben...

Man kann durch die Schreibweise aus Sicht von Kater Anton gleich zu Anfang richtig gut in die Geschichte eintauchen. Seine Eigenwilligkeit und die typischen Situationen, in die er gerät, kann wahrscheinlich jeder Katzenbesitzer aus eigener Erfahrung nachvollziehen und sich darüber amüsieren. Durch die kapitelweise wechselnde Erzählperspektive erfährt man dann auch mehr von den menschlichen Charakteren. Ellas schusselige Art bedient zwar viele Klischees, ist aber auch wieder witzig zu lesen und ihr Freund Xavier liebt sie so wie sie nun mal ist. Dabei gefällt mir, dass die Liebesgeschichte der beiden nicht im Fokus steht und es kein kitschiges Gefühlschaos gibt.

Madame Bernard, die Vermieterin der Ferienwohnung, in die sich Ella und Xavier eingemietet haben, führt eine Honigkuchenbäckerei, die sich im Erdgeschoss befindet. Zusammen mit ihrer Enkelin Manon kämpft sie gegen die drohende Übernahme eines Großkunden. Mit der unerschrockenen Tapferkeit Madame Bernards und der naseweisen Schlagfertigkeit Manons, schließt man die beiden gleich in Herz. Außerdem sind einige Aussprüche von Manon ein echtes Highlight.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen und die Beschreibungen sind so detailliert, dass man sich die Szenerie gut vorstellen kann, aber nicht so ausufernd, dass es langweilig wird. Am besten haben mir dabei die Eskapaden und die Bemerkungen von Kater Anton gefallen. Ob Bestellungen beim Universum oder Vergleiche mit Karl Lagerfelds Katze Choupette - er kennt sich aus!

Zum Ende hin wird die Lage sogar richtig bedrohlich und es kommt krimihafte Spannung auf. Man fiebert mit den Beteiligten mit und hofft, dass sich die mysteriösen Ereignisse aufklären. Hier hätte ich mir eine etwas ausführlichere Erklärung gewünscht, aber das ist nur eine kleine Einschränkung bei diesem ansonsten rundum gelungenen Roman, der nicht nur Katzenliebhaber hervorragend unterhalten und auf Weihnachten einstimmen wird.