Rezension

Ein Kater mit einer Mission

Eine Samtpfote zum Verlieben - Melinda Metz

Eine Samtpfote zum Verlieben
von Melinda Metz

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Er landete auf etwas, das perfekt war, um es Jamie mitzubringen. Mit anregenden Düften gesättigt, verströmte es unter anderem den Geruch nach Einsamkeit. Jamie würde sofort wissen, dass es von einem Menschen stammte, der wie sie auf der Suche nach einem Gefährten war."
Ein Jahr Auszeit in einem gemütlichen Stadtteil von Los Angeles, ein Jahr ohne Männer, in dem Jamie für sich herausfinden will, was ihr Spaß macht und wie es beruflich für sie weitergehen soll.
Doch ihr Kater MacGyver hat da ganz andere Pläne. Er merkt, dass sein Frauchen, wie so viele Menschen heutzutage, einen Geruch von Einsamkeit verströmt und beschliesst ihr einen Gefährten zu suchen.
Dumm nur, dass Jamie keine Katzennase hat und mit seinen in nächtlichen Raubzügen erbeuteten Schätzen, so gar nichts anzufangen weiß....
Ein herrlich romantischer Wohlfühlroman über einen Kater und seine Mission die Menschen in seinem Umfeld zusammenzubringen und glücklich zu machen.

Letzteres ist Melinda Metz mit MacGyver und Co. bei mir vollends gelungen. Ich habe seine Streifzüge und Gedankengänge genossen. Die Autorin lässt ihre Geschichte zwar größtenteils von Jamie erzählen, aber der pfiffige Kater kommt auch immer wieder in kurzen eigenen Kapiteln zu Wort und das ist sehr amüsant - ohne drüber oder kitschig zu sein.

Die Charaktere sind sympathisch und sehr authentisch, Jamie und David sind wie aus dem Leben gegriffen und die Nachbarn herrlich kleinstadtmässig eigenbrötlerisch, neugierig und ein wenig skurril und auch hier erkennt man die Eigenschaften seiner Nächsten (vielleicht etwas überzogen) wieder.

Von diesem Charme lebt der Roman.
Melinda Metz beschreibt Menschen und auch die Umgebung sehr bildhaft und lebendig. Man hat das Gefühl Storybook Court genau zu kennen.
Die romantische Liebesgeschichte hat am Ende mehr Tiefe als erwartet und bleibt trotzdem immer federleicht und sehr unterhaltsam. Die richtig tiefen Emotionen bleiben dadurch zwar aus, aber es muss ja auch nicht immer Drama sein.
Fazit: Ein wunderschöner Roman für ein paar entspannte Lesestunden, der sich leicht liest und dessen Hauptakteur sich auch nicht Katzenliebhabern ins Herz schleichen wird.