Rezension

Ein Kieselstein als Symbol!

Nur einen Horizont entfernt
von Lori Nelson Spielman

Hannah Farr ist Fernsehmoderatorin und hat viel Erfolg mit ihrer eigenen Sendung. Eines Tages bekommt sie einen Brief von ihrer ehemaligen Schulkollegin Fiona zugeschickt. Darin bittet sie Hannah um Verzeihung, da sie früher in der Schule gemobbt wurde. Auch enthält der Brief  zwei Kieselsteine, und  Fiona hofft, dass Hannah einen an sie zurückschickt als Zeichen der Vergebung. Den anderen soll sie zusammen mit einem neuen Stein an eine Person schicken, mit der Hannah auch noch eine Rechnung offen hat. Als Fiona in Hannahs Sendung eingeladen wird, gerät alles aus dem Ruder, denn Hannah gesteht, dass sie ihrer Mutter nicht verziehen hat, dass sie sie in der Kindheit im Stich gelassen hat. Doch war das auslösende Ereignis  der Trennung wirklich so, wie Hannah es in Erinnerung hat?

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich am Anfang des Buches sehr schwer getan habe . Die Einführung in die Charaktere habe ich als etwas langatmig empfunden. Die Handlung springt hin und her ohne einen wirklich logischen Zusammenhang zu entdecken. Doch nach den ersten 100 Seiten verbinden sich die Nebengeschichtchen zu einem schlüssigen Ganzen und mehr und mehr hat mich die Geschichte völlig in ihren Bann gezogen.
Der Schreibstil ist , wie nicht anders zu erwarten von einer Autorin aus Michigan, "amerikanisch " angehaucht. Teilweise habe ich den Schreibstil als etwas theatralisch und übertrieben empfunden , doch dann war er wieder sehr gefühlvoll und berührend.
Gegen Schluss hat die Autorin es geschafft, mich total zu überraschen und die Geschichte endet stimmig und schlüssig.
Die Charaktere, allen voran Hannah habe ich als authentisch erlebt. Vor allem Hannahs Freund, ein richtiges Ekel, ist sehr gut gelungen!

Eine Geschichte über verzeihen und um Entschuldigung bitten. Aber auch darüber, manchmal lieber neue Wege zu gehen, als im Alltagstrott zu ersticken!