Rezension

Ein Kirchenkrimi mit aktuellen Themen

Der Dolch des Patriarchen - Reiner Strunk

Der Dolch des Patriarchen
von Reiner Strunk

Bewertet mit 4 Sternen

Als Pfarrer Beermann die Haustür öffnet, bricht sein Studienkollege Wackernagel tot vor ihm zusammen. In seinem Rücken steckt ein antiker Dolch, doch wer hat den Experten für Kirchengeschichte ermorden wollen ?  Wieder einmal beginnt Beermann selbst zu ermitteln und unterstützt Komissar Parler bei seiner Arbeit... .
Dies ist der zweite Kirchenkrimi, der sich um Pfarrer Beermann dreht. Der Autor Reiner Strunk kennt selbst die Arbeit in evangelischen Kreisen sehr gut und kann daher anschaulich und authentisch den Alltag eines Kirchenmannes beschreiben. Mir hat auch gefallen, dass viele Details zur Kirchengeschichte mit eingeflossen sind und man so ganz nebenbei viel Neues darüber erfährt. 
Der Krimi selbst verläuft kontinuierlich spannend und überzeugt durch Wendungen in der Handlung, die ich so nicht erwartet habe. Allerdings hätte die Geschichte zum Ende hin noch mehr an Fahrt aufnehmen können.
Der Protagonist Beermann ist ein sympatischer Pfarrer, der seine Arbeit liebt, aber bestimmten Verpflichtungen wie langweiligen Besprechungen mit dem Kirchenrat lieber aus dem Weg geht. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir auch seine Ehefrau Bettina, die sich mit ihrer energischen Art mit ganzer Hingabe für andere und ihre Belange einsetzt. So setzt sie zum Beispiel durch, dass eine christliche Flüchtlingsfamilie im Gemeindehaus unterkommen darf.
Vom Schreibstil her ist das Buch flüssig und gut zu lesen, wobei man immer wieder merkt, dass der Autor sich gut mit kirchlichen Belangen auskennt. Auch aktuelle Thematiken wie die Flüchtlingskrise, die Angst vor Fremden, antiker Kunstraub und die Verständigung zwischen den Religionen fließen mit ein.
Insgesamt habe ich ,,Der Dolch des Patriarchen" sehr gerne gelesen. Der Krimi ist spannend, unterhaltsam und auch sehr aktuell. Gerne empfehle ich das Buch weiter.