Rezension

ein Klassiker aus meiner Jugend

Hanni und Nanni New Edition. Band 01 - Enid Blyton

Hanni und Nanni sind immer dagegen
von Enid Blyton

Bewertet mit 5 Sternen

Hanni und Nanni sind Zwillinge und wollen eigentlich mit ihren besten Freundinnen zusammen auf die weiterführende Schule gehen. Doch die Eltern der Zwilling haben andere Pläne und schicken sie in das Internat "Lindenhof". Begeistert sind die Schwestern davon nicht, müssen sich aber fügen. Doch sie planen, dass sie sich nicht einleben werden in diesem komischen Internat. Kaum dort angekommen, ecken sie auch schon bei jedem an. Bald sind sie die "verwöhnten Zwillinge". Doch mit der Zeit merken Hanni und Nanni, dass die Schule gar nicht so doof ist, wie sie eigentlich für sie sein sollte. Und dass man Freundschaft dort ganz groß schreibt....

 

Ach was habe ich früher diese Bücher geliebt. Hanni und Nanni waren meine Vorbilder, sehr gerne bin ich mit ihnen auf das Internat Lindenhof gegangen und habe diverse Abenteuer mit ihnen erlebt. Früher, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt schon 30 Jahre her. 

 

Und auch heute denke ich noch gerne daran zurück, als ich die Bücher gelesen habe. Für mich nun ein Grund für ein ReRead. Ob ich zu alt bin für Geschichten für 10- bis 12jährige? Ich persönlich finde das nicht, denn so versetze ich mich zurück in meine Jugend und es kommen schöne Erinnerungen hoch.

 

Aber zurück zum Buch: auch wenn ich heute mit über 40 Jahren ganz anders an die Geschichte herangehe wie damals, fühle ich trotzdem noch die Faszination, die von der Geschichte ausgeht. 

Ein Zwillingspärchen "muss" auf ein Internat gehen, verlebt dort eine tolle Zeit mit tollen Freunden und Lehrern und erlebt etliche Abenteuer. Hanni und Nanni sind frech. manchmal ungezogen, halten sich schwer an Regeln und sind trotzig. Doch sind sie auch freundlich, treu, höflich, nett, ehrlich (wenns drauf ankommt) und vor allem immer auf der Seite des Rechts, wenn es darum geht, jemanden aus dem Dreck zu ziehen.

 

Auch wenn die Geschichte für die heutige Zeit veraltet scheint (es gibt keine Handys, man hört Jazz, der Zirkus ist das Highlight des Jahres und die Erziehungsmethoden entsprechen auch nicht mehr dem heutigen Stand), ist es doch klar, was im Vordergrund steht: Freundschaft und Ehrlichkeit. 

 

Hanni und Nanni erleben selbst, was es heißt, nicht gemocht zu werden, merken dann aber, dass es an ihrem Verhalten liegt. Und so können sie aus ihrer eigenen Erfahrung lernen und gerade diese Erfahrung an andere weitergeben, die ebenfalls durch ihr Verhalten dazu beitragen, dass die Gemeinschaft nicht so funktioniert, wie sie eigentlich soll.

 

Sehr schön wird dargestellt, wie sich Freundschaften entwickeln. Dabei reiht die Autorin eigentlich nur verschiedenen Begebenheiten aneinander. Sei es am Anfang Hannis und Nannis Bockigkeit, eine Mitschülerin, die klaut und einsieht, dass dies falsch ist, ein abendlicher Ausflug in die Stadt, der damit endet, dass alle mit Erkältung im Bett liegen oder eine Mitternachtsparty, die den Magen verdirbt. 

 

Alle Abenteuer schweißt die Mädchen in Lindenhof näher zusammen und so entsteht der Zusammenhalt.

 

Auch wenn die ins deutsche übertragene Geschichte mit dem englischen Original nur noch wenig gemein hat (das Grundgerüst stimmt, doch wurde einiges "eingedeutscht") finde ich, dass trotzdem der Kult-Charakter bleibt.

Im Englischen heißen die Zwillinge übrigens Pat und Isabel und gehen auf die St. Clare. Außerdem spielen sie Lacross statt Handball und hören Schlage statt Jazz.

Ich werde mich auch den weiteren Bänden widmen und hoffe, dass die Faszination bestehen bleibt.

 

Meggies Fussnote:

Ein Klassiker aus meiner Jugend.