Rezension

Ein Klassiker der in keinem Bücherregal fehlen sollte. „Die unendliche Geschichte“ ist fesselnd, unterhaltend und berührend zugleich – ein Lieblingsbuch.

Die unendliche Geschichte. Sonderausgabe - Michael Ende

Die unendliche Geschichte. Sonderausgabe
von Michael Ende

Bewertet mit 5 Sternen

Rezension:

Michael Endes Meisterwerk „Die unendliche Geschichte“ kannte ich meine ganze Kindheit über nur als Film, der aus dieser nicht mehr wegzudenken war. So wollte ich nun endlich, wenn auch erst im Erwachsenenalter, auch das Buch lesen. Leider konnte ich statt der Jubiläumsausgabe von 2015, die wie das Original aus den 70ern aufgemacht ist, „nur“ die Ausgabe von 2004 ergattern – aber die Geschichte bleibt ja gleich.

Obwohl es sich nicht um die illustrierte Jubiläumsausgabe handelt, ist die Optik trotzdem ein besonderes Erlebnis. Die Geschichte spielt einerseits in unserer Welt und andererseits in Phantásien. Die Szenenunterschiede wurden mit verschiedenen Schriftfarben kenntlich gemacht – unsere Welt = rot, Phantásien = blau. Dazu wird jedes neue Kapitel betitelt und auf einer einzelnen blauen Seite angekündigt, und der erste Buchstabe des neuen Kapitels wird durch ein Fabeltier dargestellt – es gibt also viel Liebe zum Detail.

Zur Geschichte an sich – Michael Ende schreibt so wunderbar. Man liest den ersten Satz und schon legt der Autor einen Bann über den Leser, der dafür sorgt, dass man wohlig seufzend in die Geschichte eintaucht. Eine Badewanne gefüllt mit warmen, gut duftenden Worten, quasi. Obwohl die Geschichte in zwei verschiedenen Welten spielt, wird der Lesefluss nie unterbrochen – an den Grenzen vermischen sich die Storys, so das eine Ganze daraus wird.

Der Protagonist ist Bastian Balthasar Bux – ein etwa 10-jähriger, dicker Junge ohne Freunde, der gerne liest und von seinen Mitschülern gequält wird. Durch Zufall gerät das Buch „Die unendliche Geschichte“ in  seine Hände, welches er sofort zu lesen beginnt. Während er sich anfangs nur fesseln lässt, muss er sich irgendwann eingestehen, dass er selbst eine Rolle in Phantásien zu spielen beginnt.

Denn Phantásien steht kurz vor dem Untergang. Die Herrscherin über das Reich – die Kindliche Kaiserin – ist schwer krank und eine unbekannte Macht verschlingt immer mehr Teile des Reiches. Zurück bleibt das blanke Nichts. Ein junger Krieger, Atreju, selbst noch ein Kind, soll die Ursache dafür herausfinden und nach und nach stellt sich heraus: Zwischen Bastian und Atreju besteht eine Verbindung, die für die Rettung Phantásiens eine essentielle Rolle spielt.

Ich denke man merkt, dass ich von dieser Geschichte absolut hingerissen bin – hier stimmt einfach alles: die Aufmachung, die Charaktere, die Geschichte an sich. Außerdem gibt es durchaus auch eine Lehre, die der Leser aus der Geschichte ziehen kann, nämlich wie wichtig Freunde sind, und dass Macht mit Vorsicht genossen werden sollte, um nicht den Charakter zu verderben.

Kurz gesagt: „Die unendliche Geschichte“ ist ein Buch für jeden. Ein Jugendbuch, ein Vorlesebuch und ein Buch, das trotz seines Alters nichts an Aktualität verloren hat.