Rezension

Ein klassischer Mittelband mit Schwächen, überzeugt aber durch neue Charaktere und das gelungene Setting

Eisige Wellen - Leigh Bardugo

Eisige Wellen
von Leigh Bardugo

Bewertet mit 4 Sternen

interessante neue Charaktere und ein beeindruckendes Setting machen Eisige Wellen zu einer gelungenen Darkfantasy-Fortsetzung

Eisige Wellen ist ein zweiter Teil der Darkfantasy-Trilogie. Der erste Teil konnte mich auf Anhieb überzeugen und ich war wie gefesselt von Alina, dem Dunklen und Rawka. Nach diesem vielversprechenden Auftakt hat der zweite Teil auch unheimlich gut angefangen. Es geht rasant und spannend weiter und Alina muss sich erneut im Kampf beweisen. Nach dem Kampf und ihrer Rückkehr an den Hof des Zaren, geht es aber sehr lange nicht wirklich weiter und die Spannung ging leider fast gänzlich verloren. Erst am Ende nimmt die Geschichte dann wieder Fahrt auf, weshalb ich das Buch dann doch mit einem guten Gefühl beendet habe.

Während der ganzen Zeit merken wir aber dennoch, dass die Geschichte einem roten Faden folgt und wir dürfen miterleben, wie Alina sich verändert. Wir steigen tief in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hinab, was mich über den Story-Hänger hinweg getröstet hat. Die Charakterentwicklung von Alina, der Hauptprotagonistin, wurde hier wieder in den Fokus gestellt und blieb die ganze Zeit über nachvollziehbar. Ich finde Alina sehr authentisch, gerade weil sie sehr mit ihren Schwächen zu kämpfen hat. Man merkt, dass sie sich immer mehr nach Macht verzehrt und ihre Position genießt, aber sie versucht immer das Richtige zu tun und im Sinne Rawkas zu handeln.

Besonders angetan haben es mir die neuen Charaktere. Alina und Maljen treffen auf Sturmhond und seine Crew. Diese Freibeuter bringen ganz neuen Schwung und eine neue Note Humor in die Geschichte. Stormhond ist ein witziger, aber unberechenbarer Charakter, der die ein oder andere Überraschung bereit hält.

Maljen und Alina sind für mich von Anfang an kein Traumpaar gewesen und im zweiten Teil entfernen sie sich immer weiter voneinander. Ich frage mich, ob die beiden wirklich eine Zukunft haben können.

Der zweite Teil der Grischa-Trilogie hatte zwar zwischendrin seine Schwächen, konnte mich aber letztendlich überzeugen. Besonders überzeugend habe ich die neuen Charaktere, die Charakterentwicklung und das Setting empfunden.