Rezension

Ein kleines Wort ohne Sinn

Der Wortschatz
von Elias Vorpahl

Bewertet mit 5 Sternen

„Wenn man schreibt, schließt man die Welt aus. Wenn du dich bei geschlossener Tür konzentrierst, kannst du neue Welten erschaffen. Jedes Wort, das du schreibst, fügt dieser Welt ein weiteres Detail hinzu. Schreibst du aber nicht, bleibt die Welt stehen. Nichts regt sich. Nichts spricht. Traurig, nicht wahr?“

Ein kleines Wort wird aus seiner Welt gerissen und gerät mitten hinein in eine fantastische Reise durch die Welt der Sprache. Es erfährt unterschiedliche interessante Dinge, besucht fantastische Orte – immer auf der Suche nach seinem eigenen Sinn. Wird es dem Wort gelingen, die Wahrheit über sich selbst und die vielen Worte um sich herum herauszufinden?

Das Buch fasziniert von der ersten Zeile. Welches Wort begleitet der Leser auf seiner Suche nach dem eigenen Sinn? Die Geschichte fasziniert mit vergessenen Worten, Worten, die sich umstellen, um ihre Bedeutung zu ändern, mit dem Wortsinn von Eselsbrücken und Teekesselchen, wir begleiten das Wort in den Ort „Sprachen“, in dem es an den dort stattfindenden „Wortspielen“ teilnimmt, bei der Flucht vor den Klammern, die das Wort bedeutungslos machen wollen, bis hin an den Ort Babel, wo so viele Worte umherschwirren, dass alles keinen Sinn mehr macht. Dabei bleibt immer die Frage, um welches Wort es sich handelt und welche Dinge es auf seiner Reise lernen und erfahren soll.

Die Geschichte ist poetisch, voller schöner Worte, die einem die faszinierende Welt der Worte und Sprache näher bringen. Dabei musste ich oft schmunzeln, weil die Welt der Worte so viele schöne und weise Gedanken hervorbringt. Das Buch hat mich fasziniert und meine Fantasie beflügelt, wie es früher nur Märchen geschafft haben. Im Klappentext des Buches wird es sehr schön so ausgedrückt: „Ein Buch für Erwachsene als sie noch Kinder waren.“ Dem habe ich nichts hinzuzufügen.