Rezension

Ein Krimi-Debut mit ungewöhnlichem Ermittlerteam

Lost in Fuseta - Gil Ribeiro

Lost in Fuseta
von Gil Ribeiro

Bewertet mit 5 Sternen

Durch ein Austausch-Programm von Europol kommt der deutsche Kommissar Leander Lost in den kleinen Ort Fuseta im Süden Portugals.  Seine neuen Kollegen, die Sub-Inspektoren Graciana Rosado und Carlos Esteves von der Polizeidirektion in Faro, holen ihn vom Flughafen ab und sind über diesen merkwürdigen Mann etwas verwundert. Auf dem Weg nach Fuseta werden sie zu einem Schiffsunglück gerufen und so wird Leander Lost gleich mit in diesen Fall einbezogen. Im Laufe der Ermittlungen schießt Lost seinem Kollegen Esteves ins Bein. Als er dann noch die zwei Portugiesen denunziert, wollen die ihn ganz schnell wieder los werden. Aber da kommt Soraia, die Schwester Gracianas  ins Spiel. Sie hat den Deutschen bereits kennengelernt, schnell erkannt, dass er ein Autist mit Asperger-Syndrom ist und kann die Wogen glätten. Damit beginnt eine ungewöhnliche aber durchaus erfolgreiche Zusammenarbeit. Und zum Schluss ist es Leander Lost, der die Kommissare auf die richtige Spur bringt.

Gil Ribeiro alias Holger Karsten Schmidt hat mit Leander Lost einen außergewöhnlichen Ermittler geschaffen. Oft hatte ich Mitleid mit ihm, manchmal musste ich schmunzeln (besonders bei seinen Ausführungen über die Besiedlung des Weltalls) und ich hatte vor allem eins: großen Respekt.  Aber auch alle anderen Charaktere sind passend und vermitteln Glaubwürdigkeit.  Das Thema des Krimis, die Privatisierung von Wasser und die damit zusammenhängende Ausbeutung von Landstrichen ist hochaktuell.

Die Schreibweise des Autors ist gut und flüssig. Das Cover hat südländisches Flair und passt zum Buch. Überhaupt legt der Autor mit seinen Beschreibungen von Land und Leuten sehr viel Wert auf Lokalkolorit.

Dieses Krimi-Debut hat mich restlos begeistert und ich freue mich auf weitere interessante Fälle.