Rezension

Ein Krimi, der unter die Haut geht

Falkenberg - Regine Seemann

Falkenberg
von Regine Seemann

Bewertet mit 5 Sternen

Bei einem Schulausflug zum Hamburger Falkenberg finden Kinder die grausam zugerichtete Leiche eines alten Mannes. Eine Wunde des Toten deutet auf einen rechtsradikalen Hintergrund hin. Doch die Kommissarinnen Stella Brandes und Banu Kurtoglu haben ihre Zweifel. Denn immer wieder stoßen sie auf die Legenden Klaus Störtebecker, der am Falkenberg seinen Schatz vergraben haben soll. Oder liefert das traurige Schicksal eines jungen Mädchens in einer vergangenen Zeit den entscheidenden Hinweis, der zum Täter führt?

Der Hamburger Regionalkrimi “Falkenberg” von Regine Seemann, erschienen im Gmeinerverlag ist leichtverständlich und flüssig geschrieben. Es werden immer wieder Tagebucheinträge eines jungen Mädchens aus der NS Zeit eingeschoben, von denen man zunächst nicht weiß in welchen Zusammenhang sie mit dem begangenen Verbrechen stehen. Das ist spannend gemacht und zieht einen in die Geschichte hinein. Mir gefallen Geschichten, die in mehreren Zeitebenen angelegt sind. Je düsterer die Tagebuchseiten über die menschlichen Abgründe in der Nazizeit berichten, desto mehr Puzzleteile fügen sich auch in der Jetztzeit zusammen und man ist als Leser wirklich erschüttert.
Die Kommissare sind sympathisch und authentisch, der Charakter des jungen, hochbegabten Schülers, Jan Domingo hat mir besonders gut gefallen.
Am Ende gibt es noch einen Überraschungsmoment und die Erkenntnis das manche Verbrechen einfach nicht gesühnt werden können.
Frau Seemann ist ein beachtlicher Debütroman gelungen, der sicherlich sehr viel Recherchearbeit erfordert hat.

Ich bewerte dieses Buch mit 5 Sternen