Rezension

Ein Krimi #GegenDasVergessen

Falken jagen - Detlef B. Blettenberg

Falken jagen
von Detlef B. Blettenberg

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzmeinung

Genre: Krimi, Bezug auf historische Hintergründe

Handlung: Farang ist dem Falken, dem Serienmörder, auf die Spur gekommen. Das Motiv scheint sich auf den 2. Weltkrieg zu beziehen und führt ihn von Thailand nach Griechenland. Wird er ihn finden und erwischen, bevor er wieder mordet?
Charaktere: Surasak (Farang) Meier, der Sohn einer Thailänderin und eines Deutschen. Ein Mensch, der es aufgrund der Herkunft seiner Eltern nicht immer leicht hatte. Er wird Farang genannt, da dieses Wort auf Thai “Ausländer mit weißer Hautfarbe”, ein “nicht-Thai”, bedeutet. Zudem verrät auch sein Nachname “Meier” seine Herkunft. In diesem dritten Teil der Serie um Farang hat er sich damit abgefunden ein Farang zu sein, als ein von den Thailändern nicht Zugehöriger betrachtet und so genannt zu werden. Altersmäßig hat er seinen Zenit überschritten und möchte eigentlich das Leben genießen. Doch dann wird er zu diesem unschönen Auftrag gezwungen. Er bekommt Hilfe und Unterstützung von seinen beiden Freunden Tony Rojana und Bobby Quinn. Beide haben Stärken und Schwächen, die die von Farang sehr gut vervollständigen. Tony hat als ehem. Kriegsreporter noch gute Kontakte und Bobby, ein Vietnamveteran, ist eher für den Beistand zur Strategiewahl der Falllösung zuständig. Durch die Beschreibungen des Autors hatte ich eine klare Vorstellung von diesen drei Männern.
Spannung: Der Leser weiß wer der Falke ist und dass man ihm auf der Spur ist. Die Spannung ist das Katz-und-Maus-Spiel von Jäger und Gejagtem. Doch irgendwie kam diese Spannung nie so richtig bei mir an. Dieser Wiessensvorsprung um Motiv des Täters und die Suche nach ihm, konnte mich leider nicht fesseln.
Sprache & Schreibstil: Der Schreibstil ist sehr ruhig und eigentlich recht kühl und distanziert. Vielleicht muss das so sein, denn wenn es zu den Beschreibungen der Massaker kommt, ist man als Leser sehr froh ob dieser Distanziertheit. Doch auf den ganzen Roman bezogen fehlte mir damit aber auch der Zugang zu den Charakteren. Auch die ziemlich kurzen und oft wechselnde Kapitel schafften es nicht bei mir Spannung zu erzeugen. Die Beschreibungen zu Thailand bzw. den Orten, auf denen sich die Protagonisten aufhalten, fand ich sehr gelungen und atmosphärisch. Ich war noch nie in Thailand oder in Griechenland. Doch ich fühlte mich durch die Worte des Autors an diese Orte mitgenommen.
Ende: Es gibt ein abgeschlossenes und rundes Ende, das zur Gesamtgeschichte passt.

Fazit: Dies ist ein Krimi, der ein ganz wichtiges Thema sichtbar macht und den Leser dazu bringt zu überlegen, wie er zu Motiv und Taten steht. Die moralische Ebene ist hier tatsächlich sehr verzwickt. Einerseits kommt eine Art Verständnis für den Täter auf, andererseits muss man seine Taten verurteilen. Ein echter Kunstgriff! Aber leider, leider kam ich mit dem Schreibstil so gar nicht zurecht. Ich langweilte mich über weite Strecken und musste mich sehr oft zum Weiterlesen zwingen. Sehr schade! Vielleicht ist dies aber so ein echter “Männer-Krimi”?! Wenn es Frauenromane zu geben scheint, dann sicherlich auch solche, die für Männer besser geeignet sind. Diesen hier würde ich zum letzteren zählen.