Rezension

Ein Krimi mit allzu offenem Ende

Zeitgruppe Null - Dirk Bathen

Zeitgruppe Null
von Dirk Bathen

Bewertet mit 3 Sternen

Bereits heute wird der Verbraucher unterschwellig beeinflusst durch Faktoren wie Gerüche, Farben, Geräusche usw. Was, wenn man dieses Spektrum um psychoaktive Substanzen erweitern würde? So bietet die Firma BraInfluence an, mit Hilfe solcher Substanzen die Leistungsfähigkeit und Aufmerksamkeit von Mitarbeitern zu steigern. Doch auch weiterreichende Beeinflussungen wären möglich. Die wirtschaftspolitischen Interessen wären hoch. Als der Chefentwickler hierüber Bedenken äußert, wird sein Leben kurz darauf auf mysteriöse Weise beendet. Gibt es eine Verbindung zum Amoklauf in einem Hamburger Einkaufszentrum, worin Kommissar Felix Breidel ermittelt?

Dieser Roman lässt sich nur schwer in eine Kategorie einordnen: Was ähnlich einem Thriller beginnt, wandelt sich erst zu einem Krimi, dann zu einer Dystopie, um als persönliches Drama des Ermittlers zu enden. Besonders, wer auf einen Krimi gehofft hat, wird eine entsprechende Krimiauflösung vermissen und stattdessen ein offenes Ende vorfinden. Um das Ganze abzurunden, hätte für meinen Geschmack noch ein Ermittlungstag angehängt werden müssen. Grandios ist hingegen Dirk Bathens Schreibstil: Auf beeindruckende Weise lässt er die Protagonisten und somit den Leser die Umgebung auf außergewöhnlich aufmerksame Weise wahrnehmen.