Rezension

Ein Krimi mit einem besonderen (jugendlichen) Ermittler

Der beste Tag meines Lebens - Ashley Edward Miller, Zack Stentz

Der beste Tag meines Lebens
von Ashley Edward Miller Zack Stentz

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch „Der beste Tag meines Lebens“ wurde von dem Autorenpaar Ashley Edward Miller und Zack Stentz geschrieben. Es ist bei der Droemerschen Verlagsanstalt  als Klappenbroschur erschienen und umfasst 218 Seiten. Die Unterteilung erfolgt in drei betitelten Teilen mit insgesamt 15 betitelten Kapiteln und einem Epilog. Jedem Kapitel vorangestellt , in Druckbuchstaben gehalten, sind Fakten und Tatsachen, die der Protagonist Colin in seinen Wissensschatz aufgenommen hat und in seinem Notizbuch festhält. Colin Fischer ist 14 Jahre und erlebt zu Beginn der Geschichte seinen ersten Tag an einer amerikanischen Highschool. Doch Colin ist nicht wie jeder andere Schüler in seinem Alter, da er das Asperger-Syndrom, einer Form von Autismus, hat. Dadurch ist es ihm z.B. kaum möglich, Gesichtsausdrücken Gefühle zuzuordnen, ebenso wie er selbst keine Gefühle in seiner Mimik ausdrücken kann. Um diesem Unvermögen entgegenzuwirken, hat Colin sich auf einem Spickzettel, den er ständig bei sich führt, Gesichter gezeichnet und diese mit dem entsprechenden Gefühl versehen. Außerdem mag er es überhaupt nicht ohne Vorwarnung angefasst zu werden. Auf dem Cover des Buchs scheint Colin auf der Schattenseite des Lebens, im Regen zu stehen, eingesponnen in sich selbst. Doch in dieser Erzählung geht es nicht um die Auffälligkeiten die Colin in seinen Interaktionen zeigt, sondern um die  messerscharfe Logik, die ihm zu eigen ist. Entsprechend seinen Vorbildern berühmter Detektive, beginnt er, nachdem ein Schuss in der Schulcafé ertönt und dafür der Falsche verantwortlich gemacht wird, Gegebenheiten zu kombinieren auf der Suche nach dem Warum. Für ihn zählt nur die Wahrheit und nur diese kann er äußern – oder doch nicht?

Der beste Tag meines Lebens ist eine Geschichte über den Umgang Jugendlicher miteinander in einer Phase der Suche nach Vorbildern und sich selbst. Der Schreibstil ist flüssig, auch dank der guten Übersetzung. Häufig finden sich als Fußnote weitere interessante Erläuterungen zu Personen und Begriffen. Die Handlung bildet ein reales Bild des amerikanischen Schulalltags ab. Der Charakter des Colin ist liebenswert gezeichnet und erstaunt stellt der Leser fest, dass  sich seine Einstellung zu den Mitschülern entsprechend Colins Beziehung zu der jeweiligen Person anpasst. Das Handeln von Colin nach für ihn festen Regeln, sein manchmal nahezu dozierendes Reden und die Reaktionen entlockt dem Leser manches Schmunzeln. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen und ich empfehle sie uneingeschränkt weiter. Eine Fortsetzung könnte ich mir gut vorstellen.