Rezension

Ein Krimi ohne Höhen und Tiefen

In manchen Nächten - Monica Kristensen

In manchen Nächten
von Monica Kristensen

Bewertet mit 3 Sternen

In der russischen Bergarbeitersiedlung Barentsburg gibt es einen Toten. Die Russen sind dazu verpflichtet, das den norwegischen Behörden zu melden.

Vom Festland wird zu diesem Zweck Knut Fjeld geschickt, um den Tod aufzunehmen und alles weitere zu veranlassen.

Als Knut in die Umstände des Todes einsteigt, kommt ihm so einiges merkwürdig vor. Es gibt zu viele Ungereimtheiten, die seiner Meinung nach eine konkretere Untersuchung nötig machen.

Er trifft mit dieser Feststellung nicht nur bei den Russen auf taube Ohren.

Ein Wetterumschwung verhindert, dass er wieder von der Insel verschwinden kann und so ermittelt er verdeckt weiter, begibt sich sogar in Gefahr ...

Das ist nun der zweite Roman der Polarforscherin Monica Kristensen, die ihren Handlungsort wieder auf die Inselgruppe Spitzbergen verlegt hat.

Der untersuchende Beamte Knut Fjeld ist ein eher unscheinbarer Typ, dem ich leider nicht allzuviel Sympathie entgegen bringe. Er ermittelt unkonventionell und ist dem Alkohol so gar nicht abgeneigt.

Knut lässt sich mit einer Frau ein, die er während der Ermittlungen kennengelernt hat und die direkt mit in den Fall involviert ist. Ausgesprochen unprofessionelles Verhalten prägt Knut Fjeld.

Auch wenn es ihm gelingt, den Todesfall aufzuklären, ist der Weg dahin ein recht beschaulicher. Das soll heißen, ein Kriminalfall so ganz ohne Höhen und Tiefen. Die Story plätschert so vor sich hin, von Spannung leider keine Spur.

Nachdem ich von Teil 1 schon leicht enttäuscht war, wiederholte sich das hier in Teil 2. Landschaftliche Beschreibungen von Spitzbergen scheinen eine Leidenschaft der Autorin zu sein, was ja auch positiv ist. Aber zu einem Krimi erwarte ich schon ein wenig mehr.

Die Protagonisten sind blass dargestellt, es findet keine tiefergehende Charakterisierung derselben statt. Sie bleiben bis zum Ende farblos und machen auch nicht neugierig, dass man sie kennenlernen möchte.

Gelungen sind jedoch wieder die landschaftlichen Örtlichkeiten, die die Autorin detailliert wiedergeben kann. Als Leser fühlte ich mich in diese mir völlig fremde Welt regelrecht hineinversetzt. Dabei kommt schon mal das Gefühl auf, dass man es mit eigenen Augen gern sehen möchte.

Auch die politischen Spannungen zwischen Russen und Norweger ist sehr gut beobachtet und wiedergegeben worden. 

Für mich war das definitiv der letzte Teil der Reihe um den Ermittler Knut Fjeld, selbst wenn noch weitere Teile ins deutsche übersetzt werden sollten.

Als Reiseführer gut brauchbar, zum Kennenlernen der Geflogenheiten auf den Inseln auch, aber als Krimi leider nur von mittlerer Qualität.

Mich konnte der Roman leider nicht überzeugen.