Ein kurzweiliges Vergnügen
Bewertet mit 3.5 Sternen
Wenn man, wie Milo, nicht mehr richtig sehen kann, und nur noch alles wie durch ein Nadelöhr wahrnimmt, dann sieht man also mit...dem Herzen. Ein blöder deutscher Titel (das Original ist treffend: What Milo saw). Glücklicherweise ist das auch eine der ganz wenigen Kritikpunkte für dieses kurzweilige Buch.
Milo, ein 12jähriger Junge, der mit seiner alleinerziehenden, in vielen Bereichen glücklosen Mutter Sandy und Lou, der Urgroßmutter väterlicherseits, lebt, muss eines Tages miterleben, dass Lou in ein Altersheim umziehen muss. Das möchte er jedoch nicht akzeptieren,Hilfe bekommt er durch Tripi, einem syrischen Flüchtling, der eigentlich lieber seine verschwundene Schwester suchen möchte, und seinem neuen Mitbewohner, ein Großneffe der Urgroßmutter, der plötzlich auftaucht und eigentlich an einer Undercover-Story arbeitet. Und da ist auch noch Petros, ein Mitbewohner im Heim, der Milo zwielichtig erscheint, und natürlich noch das Hausschwein Hamlet.
Eine Menger verrückter, liebenswerter Ideen pflegt die Autorin hier ein - manches ist vielleicht übertrieben, doch das tut der Geschichte keinen Abbruch.
Einen vollen Punktabzug gibt es jedoch für die gekürzte Hör-Version: wenn in einem Track der Protagonist noch da ist, und wir gleich zu Beginn des nächsten Tracks hören, er sei verschwunden, dann wurde definitiv an der falschen Stelle gekürzt (Szene im Heim)...
7/10 Punke