Rezension

Ein langatmiger Thriller mit ein paar guten Spannungsbögen, der mich allerdings nicht vollends überzeugen konnte.

Die perfekte Strafe - Helen Fields

Die perfekte Strafe
von Helen Fields

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem ich bereits einen Teil von der Autorin Helen Fields gelesen habe und diesen auch ziemlich gelungen fand, habe ich mich sehr gefreut, als ein neuer Teil der Reihe erschienen ist, den ich beim Verlag angefragt habe. Ich möchte mich auf diesem Wege noch einmal für das Rezensionsexemplar bedanken, welches mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde :) Ich war sehr neugierig auf die Geschichte. 

Der Einstieg ins Buch gefiel mir gut, jedoch wurde schnell klar, dass sehr viele Ermittler und sonstige Personen eine Rolle spielen, bei denen ich schnell den Überblick verloren habe. Zwar kannte ich noch ein paar Charaktere aus dem alten Buch, es ist aber auch schon über ein Jahr her, dass ich dieses gelesen habe. Deshalb konnte ich mich nur noch schwer an sie erinnern. Die eigentliche Handlung ist spannend und ungewöhnlich, ein Giftmörder treibt in England sein Unwesen und zwei Menschen mussten schon sterben. Er hat es auf eine dritte Person abgesehen und nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bei der Luc Callanach und Ava Turner die Hauptermittler sind. Die beiden waren mir im Band zuvor schon sympathisch gewesen, sind sie beide jedoch sehr eigen. Ava ist mittlerweile beruflich aufgestiegen, was das Verhältnis der beiden nicht gerade einfacher macht. Oft sprechen sich die beiden nicht ab, was zu unglücklichen Verwicklungen bei den Ermittlungen führt. Parallel wird noch Avas ehemaliger Chef tot aufgefunden, es handelt sich um Selbstmord, doch das kann Ava nicht glauben. Diesem Fall widmet sie also auch noch ihre Aufmerksamkeit und ich war gespannt, ob die beiden Fälle einen Zusammenhang aufweisen.

Der Leser folgt oft einem derben, manchmal auch amüsanten Schlagabtausch zwischen dem Ermittlerpaar, was mir teils gut gefallen hat. Allerdings zieht sich die Geschichte in die Länge, man bekommt sehr viele Informationen, die hätten kürzer gefasst werden können, da sie der Spannung ein wenig Wirkung genommen haben und das Lesen oft nicht so leicht fiel. Manche Abschnitte waren einfach zäh und auch etwas verwirrend.

Positiv ist der Schreibstil von Helen Fields, die sehr wortgewandt und intelektuell   anspruchsvoll ist und meine Konzentration erforderte. Es handelt sich also um keinen Thriller, den man als Leser mal eben durchliest. Manchmal musste ich manche Sätze erst einmal Revue passieren lassen und darüber nachdenken. Das fand ich herausfordernd und angenehm, ist allerdings nichts, wobei ich abschalten kann und was ich besonders häufig brauche.

Das Ende der Geschehnisse war für mich ein wenig vorhersehbar, da ich schon länger richtig vermutete, bei wem es sich bei den Täter handelte. Ich hätte mir zumindest noch ein Happy End für die Betroffenen gewünscht, welches nicht so wie erhofft eintrat. Trotzdem gab es ein paar Wendungen und Spannungsmomente, die mir durchaus gefallen haben, sodass ich der Geschichte doch gut folgen konnte und sie recht schnell durchgelesen habe. Wäre das Ganze etwas kompakter gewesen hätte es von meiner Seite aus einen Stern mehr gegeben. Potential nach oben gab es dennoch, da mich der Titel nicht durchweg fesseln und einnehmen konnte.

Ich vergebe für eine soliden Thriller, die ein paar Längen und Schwächen aufweist, gut gemeinte 3 Sterne ***