Rezension

Ein Leben aus Glas

Royal, Band 1: Ein Leben aus Glas - Valentina Fast

Royal, Band 1: Ein Leben aus Glas
von Valentina Fast

Bewertet mit 4 Sternen

Der Umgang der Menschen miteinander und der Erde ließ ein böses Ende erahnen, daher haben sich verschiedene Forscher mit einer Alternative beschäftigt. Als der Plan umgesetzt wurde, zogen alle die an der Realisierung beteiligt waren in die Welt unterhalb der Kuppel. Kurz darauf machte atomare Strahlung ein Leben außerhalb des Königreichs unmöglich.

 

Die einzigen Überlebenden lebten nun in Viterra.

 

Tanya ist eine der Personen, dessen Vorfahren beim Bau der Kuppel geholfen haben, daher ist ihr ein recht sorgloses Leben vergönnt. Doch trotz dieser guten Voraussetzungen verlief ihr Leben alles andere als optimal. Kurz nach ihrer Geburt sind ihre Eltern gestorben, wodurch sie und ihre große Schwester nun bei ihrer Tante und ihrem Onkel auswuchsen. Dort wächst sie zwar sehr behütet auf, aber auch ohne die Freiheit die Tanya sich so sehr wünscht.

 

Eines Tage kam ihre Tante freudestrahlend nach Hause und eröffnete Tanya und ihrer Schwester, dass alle heiratsfähigen jungen Damen an einer Show teilnehmen können und so vielleicht das Herz des Prinzen gewinnen können. Obwohl sich in ihr alles gegen eine Teilnahme sträubt, nimmt sich aufgrund einer Abmachung mit ihrer Schwester doch teil.

 

Wird Tanya das Herz des Prinzen gewinnen oder wird die Show für sie ein baldiges Ende finden?

 

Es gibt inzwischen viele Bücher, die eine Ähnlichkeit mit gewissen Fernsehserien ausweisen und bisher habe ich mich eisern dagegen gewehrt, da ich kein Freund dieser Art von Serien bin. Aber nun war ein Sprung ins kalte Wasser nicht mehr aufzuschieben und daher habe ich mich für „Royal“ entschieden. Warum? Das erfahrt ihr später.

 

Tanya möchte unbedingt bei ihrer Schwester und dessen Mann wohnen, um so einen Hauch Freiheit und Glück zu erfahren. Die Tatsache, dass schon diese Kleinigkeit sie glücklich machen würde, macht sie mir sehr sympathisch. Im Laufe der Geschichte wird deutlich, dass sie sich sehr gut darauf versteht ihre Gefühle zu verbergen. Dadurch wird sie gefühlskalt eingeschätzt, was sie, und somit auch mich, sehr verletzt hat. Eigentlich ist sie ein lebensfrohes, junges Mädchen, das nicht im Rampenlicht stehen möchte. Obwohl sie ihre wahren Beweggründe eigentlich zurück hält, vertraut sie sich plötzlich jemandem an. Und das war ein Punkt den ich nicht nachvollziehen konnte. Meist legt sie ein recht verständliches Verhalten an den Tag, aber manchmal ging sie mir doch auf die Nerven. Ihr großes Mundwerk, ihre pampige Art und die Tatsache, dass sie nicht bereit ist Fehler zu verzeihen, war doch etwas grenzwertig. Vor allem äußert sie selbst die Vermutung, dass die 4 Jungen kaum Kontakt zu anderen gehabt werden und doch ist sie nicht bereit über Unzulänglichkeiten die daraus resultieren hinweg zu sehen.

 

Zu Beginn hatte ich so meine Schwierigkeiten die 4 „Prinzen“ auseinander zu halten. Außer Phillip. Er war von Beginn an eigentlich sehr präsent. Zwar hatte ich im Laufe des Buches schon meine Vermutungen, wer der echte Print sein könnte, aber manchmal hat sich doch das Gefühl breit gemacht, dass mehr dahinter steckt.

 

Das Buch wirkt anfangs wie eine Geschichte zu „Catch the Millionaire“. Vier vermeintliche Prinzen und die Damen wissen nicht wer der gute Fang ist. Diese Ähnlichkeit wird noch dadurch verstärkt, dass sogar im Buch eine Serie daraus gemacht wird. Aber durch die Tatsache, dass Tanya dieser Serie nicht positiv gegenüber steht, wurde es doch schlagartig interessant. Und wie schon erwähnt, bin ich kein Fan solcher Serien. Trotzdem konnte mich Valentina Fast mit ihrer Umsetzung und dem Schreibstil sofort abholen und begeistern.

 

Eine kritische Betrachtung der Serie durch die Protagonistin und trotzdem die Aussicht auf die große Liebe, lassen mein Leserherz hier höher schlagen. Dazu kommt das Gefühl, dass mehr hinter dem Ganzen steckt. Rätseln, Liebe und amüsante Szenen lassen dieses Buch zu einen Genuss werden.