Rezension

Ein Leben für die Kunst

Die Malerin des Nordlichts - Lena Johannson

Die Malerin des Nordlichts
von Lena Johannson

Bewertet mit 5 Sternen

Ich mag die skandinavischen Länder und habe mich auch viel mit der Kunst in Skandinavien beschäftigt. Als ich die Ankündigung für dieses Buch las, wunderte ich mich: wer ist Signe Munch? Dann versuchte ich mehr zu erfahren und wollte Bilder von ihr sehen. Doch ich habe keins gefunden. Das machte mich noch neugieriger auf das Buch, das ich wahrscheinlich sowieso gelesen hätten, denn ich habe alle Bücher aus der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ gelesen.

Signe war nicht wirklich glücklich in ihrer Ehe. Nun ist sie geschieden und kann endlich das tun, was sie am liebsten tut: Malen! Sie nimmt Unterricht bei Pola Gauguin, besucht die Kunstakademie und will ihrem Onkel Edvard Munch nacheifern. Obwohl man ihr Talent anerkennt und ihr durch ein Stipendium einen Studienaufenthalt im Ausland ermöglicht, traut Signe sich nicht so recht, das herauszulassen, was in ihr steckt. Dann lernt sie Einar Siebke kennen und verliebt sich Hals über Kopf. Es wird die glücklichste Zeit für sie, denn nun kann sie auch alles in ihre Bilder legen, was sie bewegt. Einar schließt sich dem Widerstand an, als die Deutschen nach Norwegen kommen und damit verändert sich ihr Leben dramatisch.

Mich hat dieser Roman sehr beeindruckt. Der Schreibstil ist intensiv und angenehm zu lesen. Die Örtlichkeiten sind wundervoll beschrieben, so dass man sich alles gut vorstellen kann. Auch das Künstlerleben in Oslo, das damals Kristiania genannt wurde, war interessant beschrieben. Frauen hatten es als Künstler nicht einfach. Sie mussten sich ihre Anerkennung hart erkämpfen. Doch als die Deutschen nach Norwegen kommen, verändert sich alles. Auch dieses Stück Zeitgeschichte wird auch sehr gut dargestellt.

Signe hat es nicht leicht, denn sie steckt in vielen Konventionen fest und kann sich nur schwer daraus lösen. Selbst nachdem sie die glücklose Ehe hinter sich gelassen hat, braucht es seine Zeit, bis sie all das ausdrücken kann, was ihr auf der Seele liegt. Durch ihre Liebe zu Einar fällt ihr das leichter. Doch das Schicksal schlägt unbarmherzig zu.

Ein interessanter Roman über eine Frau, die ihren Weg als Künstlerin sucht und deren Werk leider verschollen ist. Dadurch ist sie natürlich auch nicht so bekannt.

Mir hat das Buch gut gefallen.