Rezension

Ein Leben unter Indianern

Die weiße Lakota - Carrie MacAlistair

Die weiße Lakota
von Carrie MacAlistair

Bewertet mit 4 Sternen

Gemeinsam mit ihrer Schwester Pamela und den Eltern kommt Maggie MacPhersons nach Nebraska, wo sie ein Stück Land bekommen haben und ein neues Leben beginnen wollen. Pamela ist schwer krank und kann keine schweren Arbeiten verrichten. Die Bedrohung durch die Indianer werden von den MacPhersons und den anderen aus der Siedlung nicht ernst genommen.

Als Maggie eines Tages nach Hause kommt, sind ihre Eltern bei einem Indianerangriff getötet worden und ihre Schwester entführt.

Sie weiß, dass das Pamelas Tod bedeuten könnte und überredet den Händler Eddy Andrews, der sich zwischen den Stämmen und Siedlern bewegen kann, sie zu den Lakotas mitzunehmen, von denen ihre Schwester entführt wurde.

Von den anderen Siedlern wird ihr davon abgeraten, allein als Frau zu den Indianern zu gehen, aber sie lässt sich nicht hineinreden und setzt sich durch.

 

Nach langer Zeit ist es ihnen gelungen, das Dorf der Indianer zu erreichen. Sie trifft ihre Schwester noch lebend an und kann auch mit Hilfe von Eddy den Deal vornehmen, dass diese sie statt ihre Schwester im Lager behalten.

Nur kurz können sich die Schwestern sprechen, denn schon bald heißt es Abschied nehmen voneinander. Pamela macht sich auf den Weg mit Eddy zur Siedlung der Weißen zurück und Maggie wird von nun an bei den Indianern leben, weitweg von allem gewohntem und bekanntem.

 

Maggie findet sich erstaunlich schnell in die tägliche Routine der Indianer ein und weiß, welche Aufgaben sie zu verrichten hat. Sie findet ihren Platz in der Gemeinschaft und es beginnt ein Umdenken. 

Sie sieht die Indianer mit anderen Augen, nicht mehr als Wilde, wie es ihr jahrelang vorgelebt wurde. Bald fühlt sie auch wie eine Indianerin und ist bestrebt, diese zu beschützen.

Sie findet Freunde, ist in die Gemeinschaft integriert und sogar die große Liebe wartet dort auf sie.

Zu ihrer großen Freude bekommt sie auch einen eigenen Namen, wie es bei den Indianern üblich ist. Aus Maggie wird Faithful, die Treue.

 

Maggie ist die Protagonistin des Romans und eine Frau, die man einfach ins Herz schließen muss. Für ihre kranke Schwester gibt sie alles auf, was sie bisher kannte, ein gesichertes Leben unter Weißen. Stattdessen bietet sie sich als Tauschobjekt an mit ungewisser Zukunft.

 

Obwohl ich voll in die Geschichte eingestiegen bin und mitgefiebert habe, so hätte sich die Autorin Carrie MacAlistair mit der Story ein wenig mehr Zeit lassen sollen. Was ich meine, die Zeitspanne, die über ein Jahr geht, ist für das Umdenken und Ablegen von Althergebrachtem einfach zu kurz. Dazu wären meiner Meinung nach mehr als 1 Jahr nötig, um den Abstand zu bekommen und offen für Neues zu sein.

 

Als Leser erhält man ein wenig Einblick in das Leben der Indianer. Eine harte Zeit, während die Weißen versuchen, ihnen das Land wegzunehmen und zu verdrängen. Erfolgreich, wie man von der Geschichte weiß.

In genau dieser Zeit spielt der Roman und man fühlt sich als Leser in diese Zeit zurück versetzt.

 

Ein sehr schöner Roman, der im wilden Westen spielt und gleichzeitig eine Liebesgeschichte ist, die berührt.

Wer Unterhaltung sucht, ist mit diesem Buch gut beraten.