Rezension

Ein leicht, lockerer Krimi

Toter geht's nicht - Dietrich Faber

Toter geht's nicht
von Dietrich Faber

Bewertet mit 4.5 Sternen

Bad Salzhausen im Vogelsberg in Hessen ist ein verschlafener kleiner Kurort. Hier wohnt Kriminalhauptkommissar Henning Bröhmann mit seiner Frau Franziska und den beiden Kindern Melina, 14, und Laurin, 5, und Hund Berlusconi. Franziska ist Lehrerin auf einem Gymnasium, Laurin geht in die reformpädagogische elternselbstorganisierteundverwaltete Kindertagesstätte Schlumpfloch e.V. Melina steckt gerade mitten in der Pubertät. Und Henning? Henning hält sich selbst für eine Memme, eine Lusche, der an nichts was liegt, schon gar nicht an seinem Job. Er gibt sich am liebsten dem melancholischen Weltschmerz, Wohlstands-problemen und Selbstmitleid de luxe hin.

So hat er auch absolut keinen Bock auf die Ermittlungen, als nach dem Faschingsumzug ein Toter im Kostüm des Todes, als Sensenmann verkleidet, gefunden wird. Der Tote ist schnell identifiziert: Klaus Drossmann, 61, wohnhaft in Mannheim früher in Bad Salzhausen. Als sich Hennings Stellvertreter Markus Meirich krank meldet, bleibt die Arbeit doch an Henning und seinem Assistenten Oli Teichner hängen. Als Verstärkung bekommen die beiden Miriam Meisler von der Verkehrssicherheit vom Polizeirevier Alsfeld zur Seite gestellt. Als Henning abends nachhause kommt, verkündet seine Frau, dass sie eine Auszeit braucht und sich in einem Kursanatorium auf Borkum ausruhen will. Henning steht nun mit den beiden Kindern und Hund Berlusconi allein da.

Die Ermittlungen gehen schnell in die Richtung von Herr Bärt, einem Schnulzensänger, der mit dem Song „Lass uns fummeln, Pummel“ einen riesigen Hit gelandet hat. Aber auch der depressive Sohn des Toten gerät in die Ermittlungen und verhält sich höchst verdächtig...

 

Dietrich Faber erzählt mir die Geschichte eines Polizisten, der eigentlich gar keiner sein will, dem alles zuviel ist und der am liebsten still in einer Ecke sitzen und allen anderen zuschauen würde. Aber so läuft das Leben nicht. Das merkt Henning, als seine Frau Franziska nicht mehr da und er für die beiden Kinder und den Hund zuständig ist. Aber er nimmt die Herausforderung an und meistert sie so gut wie er es kann.

Die einzelnen Personen sind mit ihren kleinen Schwächen und Eigenarten so gut beschrieben, dass ich sie mir gut vorstellen kann. Ich habe mich gleich mittendrin in der Geschichte befunden und mit Henning mit gelitten und wollte ihn zwischendurch immer mal wieder wach rütteln. Die leichte, zum Teil kabarettistisch angehauchte bzw. etwas übertriebene Schreibweise lässt das Lesen zum Genuss werden, wobei ich auch des öfteren schmunzeln musste. Der „Fall“ selbst war so zu keiner Zeit vorhersehbar und die Spannungskurve hatte immer einen recht hohen Faktor. Das Ende bzw. den Ausgang hätte ich mir nicht besser vorstellen können.   

Fazit:   Ein leichter Krimi für genüssliche Lesestunden.