Rezension

Ein leicht zu lesender und spannender Jugendthriller

Schwarz wie Schnee
von Jutta Wilke

Bewertet mit 5 Sternen

Kurze Inhaltsbeschreibung
Kira erwacht im Krankenhaus. Sie erinnert sich weder daran, was passiert ist, noch an ihren Namen, noch erkennt sie die Frau, die ihre Mutter sein soll, an ihrem Krankenbett.
Alles in ihrem Leben erscheint ihr fremd und sie erinnert sich auch nicht an den Unfall.
War es denn wirklich ein Unfall?

Meinung
Der Jugendthriller von Jutta Wilke wird in 29 kurzen Kapiteln in der Ich-Perspektive von Kira erzählt, die mit aller Macht versucht sich an den Unfall und ihr Leben davor zu erinnern.
Von Anfang an ist man als Leser mitten im Geschehen und versucht gemeinsam mit der Protagonistin herauszufinden, was in jener Nacht geschah.
Kira muss feststellen, dass sie nicht unbedingt beliebt war und das es Personen in ihrem Leben gab, mit denen man sich besser nicht einlassen sollte.
So stellt man sich ziemlich schnell die Frage, was Kira wirklich vor ihrem Unfall getan hat.
Ist sie wirklich so unschuldig, wie sie sich fühlt?
Neben ihrem Erzählstrang verläuft noch ein weiterer Erzählstrang, der aus der Sicht einer dritten Person erzählt wird und immer sehr kurzgehalten ist.
Nach und nach steigerten sich die mysteriösen und spannenden Szenen in dieser Geschichte und so mochte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Einige überraschende Wendungen schafften es, lockten mich zunächst in die falsche Richtung, doch auch wenn ich mit dem Ende der Geschichte zufrieden war, war ich auch nicht allzusehr von der Auflösung überrascht.

Die Charaktere in dieser Geschichte haben mir ebenfalls gut gefallen und machten auf mich einen authentischen Eindruck.
Kira wirkte mit ihrer Handlung auf mich völlig glaubhaft, sobald man sich vorstellt, in welcher Situation sie sich befindet.
Dennoch stellt sich immer wieder die Frage, wer Kira vor dem Unfall war und was sie so getrieben hat.
Ganz besonders beklemmend fand ich hier die Passagen, wenn sie sich gemeinsam mit ihrer Mutter in einem Raum befindet.
Doch auch die anderen Figuren, die teilweise aufgrund ihres bedrohlichen Auftretens die Spannung erhöhen konnten, waren gut dargestellt.

Hier beweist sich meiner Meinung nach auch der bildhafte aber nicht zu sehr ins Detail gehende Schreibstil von Jutta Wilke.
Er ist leicht zu lesen, mit vielen kurzen Dialogen und ermöglicht so einen raschen Lesefluss.
Die Autorin versteht es gekonnt, in dieser Geschichte den Spannungsbogen stetig zu erhöhen, ihn immer wieder aufzunehmen, wenn es mal etwas ruhiger wird, und eine bedrohliche wie auch beklemmende Atmosphäre zu schaffen.

Fazit
„Schwarz wie Schnee“ ist ein spannender und leicht zu lesender Jugendthriller, der mich in wenigen Stunden wirklich gut unterhalten hat.
Ich mochte ihn einfach nicht aus der Hand legen und wollte schnellstmöglich hinter das Geheimnis von Kiras Unfall kommen.