Rezension

Ein leichter und atmosphärischer Ostfrieslandkrimi, der einfach sehr viel Spaß macht

Tod in Greetsiel. Ostfrieslandkrimi -

Tod in Greetsiel. Ostfrieslandkrimi
von Thorsten Siemens

Bewertet mit 5 Sternen

Hedda Böttcher und Enno Frerichs verschlägt es nach Greetsiel zu ihrem neuesten Fall.
Eddy Heinrich ist zu Tode gekommen.
Vermeintlicher Selbstmord oder handelt es sich um einen perfide geplanten Mord?
Hedda und Enno müssen ihren Spürsinn unter Beweis stellen, um diesen Fall mit viel Finesse aufzuklären.

Hierbei handelt es sich um den 8.Band der Reihe um Hedda Böttcher. Obwohl die Bände in sich abgeschlossen sind, empfehle ich, die Reihenfolge zu beachten. Gerade weil man so das Privatleben von Hedda viel besser begleiten und nachvollziehen kann.
Durch den leichten, atmosphärischen und humorvollen Schreibstil des Autors, hab ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen.
Dabei haben mich Hedda und Enno immer wieder zum grinsen gebracht.
Denn ihre Ermittlungsmethoden sind verwegen, voller Humor und Durchschlagskraft.
Besonders ihre charmante Art hat mich immer wieder begeistert. Hedda beweist immer wieder den richtigen Riecher. Dabei kommen sie einigen Charakteren näher, als gut für sie ist.
Dazwischen ist einfach der liebevoll Umgang miteinander, bei den beiden unglaublich schön und verschafft der Story einfach viel Wärme und Ausdruck.
Hierbei erfahren wir auch die Perspektive von Hedda, was sie besonders in den Fokus rückt und ihr zudem viel Tiefe verschafft.
Aber auch die Nebencharaktere sind unheimlich gut gelungen und sorgen für einige interessante Gedankengänge. Sie sind nicht nur authentisch, sondern auch mit einigen Ecken und Kanten versehen.
Zudem wird klar, dass jeder seine Geheimnisse hat, die nicht ans Licht kommen dürfen.

Die Idee mit den Greetsieler Zeittaler hat mich gleich begeistert. Es wirkt sozial und einfach sehr schön.
Leider bringt dies zwangsläufig auch negative Aspekte mit sich. Dadurch das ,dass Opfer Mitgründer dieser Geschäftsidee war, häufen sich schnell die Verdächtigen.
Die beiden smarten Ermittler beweisen viel Feingefühl, im Umgang mit den unterschiedlichsten Menschen.
Dabei kann es schon mal ,zu der ein oder anderen seltsamen Situation kommen, die dennoch hervorragend und mit einem schmunzeln gelöst wird.

Die Tat selbst wirkt nicht unbedingt perfide oder kalkuliert. Viel eher macht es den Anschein, dass viel Tragik dahinter steckt.
Die Auflösung dessen, hat mir wirklich gut gefallen. Denn es zeigt, dass hier Menschen mit viel Gefühl und Gewissen agieren und dabei über ihren Horizont hinauswachsen und dazulernen.
Trotz allem schafft es der Autor geschickt, ernste Themen mit einzuweben, die man vielleicht nicht unbedingt so erwarten würde.
Der zwischenmenschliche Aspekt bekommt hier sehr viel Raum.
Dabei geht es auch um Konflikte, Rivalitäten und pure Gier.
Das Ende hat mich doch etwas beschäftigt.
Denn es zeigt, dass man nie in einen Menschen hineinsehen kann.
Denn das Opfer bekommt hier eine Intensität und Fülle, die alles in einem anderen Licht erscheinen lässt.

Auch der achte Band dieser smarten Ostfrieslandkrimi Reihe hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen.
Durchweg spannend und mit einigen Wendungen versehen, die den Blickwinkel erweitern. Aber vor allem punktet er mit einer interessanten Grundidee und sehr viel Humor.

Fazit:
Für Hedda und Enno geht es in die achte Runde.
Diese Story hat mich wieder schlichtweg begeistert und ordentlich zum schmunzeln gebracht.
Denn der Autor punktet einfach mit einer sehr interessanten Grundidee, die vor allem den sozialen Aspekt sehr schön hervorhebt.
Heddas und Ennos Art ist einfach so charmant und liebevoll, dass die Story dadurch nicht nur sehr charmant sondern auch sehr abwechslungsreich ist.
Verbunden mit einigen Wendungen gelingt hier ein komplexer, unvorhersehbarer Ostfrieslandkrimi, der so einiges zum nachdenken mitgibt.
Ein leichter und atmosphärischer Ostfrieslandkrimi, den man perfekt zwischendurch lesen kann.