Ein Lesehighlight 2018 und ein tragisches Familienepos
Bewertet mit 5 Sternen
"Ich dachte,wie viele Berge und Bäche man auch überquerte,die ganze Welt sei Korea und jeder darin sei Koreaner" Park Wan-suh
Als ich das wunderschöne Cover von "Ein einfaches Leben" im Buchladen gesehen habe, hat es sofort meine Aufmerksamkeit geweckt. Nach der Inhaltsbeschreibung war mir sofort klar, dieses Buch musst du lesen. Ich wurde nicht enttäuscht, es ist kurz vor Ende des Jahres ein absolutes Lesehighlight,welches sich auch sehr gut als Geschenk eignet. Ich denke,dass ich mit meiner Rezension dieser Geschichte, die sich über einen Zeitraum von 70 Jahren abspielt, in der soviel passiert, nicht wirklich gerecht werden kann.
Trotzdem möchte ich meine Eindrücke schildern.
In der Handlung geht es im großen und ganzen um das Leben von Koreaner*innen als Minderheiten in Japan. Wir begleiten hierbei eine Familie mit der Hauptprotagonistin Sunja, die Enkelin eines Fischers, die eine sehr bewegende Geschichte hat, mit einem Schicksal in Armut und schwerer Arbeit. Sie führt gemeinsam mit ihrer Mutter unter erschwerten Bedingungen ein Gasthaus an der Küste Südkoreas. Eines Tages wird sie schwanger und Ihr Schicksal führt sie mit dem Priester Isak nach Japan, wo sie versucht sich ein neues Leben aufzubauen. Doch Koreaner*innen werden in Japan als minderwertig angesehen und es erwartet sie kein einfaches Leben...
Das Buch hat mich so berührt. Ich kam sehr gut in die Geschichte,jedoch muss man die ersten 100 Seiten sehr aufmerksam verfolgen,um nicht den Faden zu verlieren. Das Buch ist kein einfacher Roman, es ist das wahre Leben, das die Südkoreanische Autorin Min Jin Lee uns erzählt. Ein großartiger Schreibstil,eine tolle Übersetzung und sehr atmosphärisch geschildert. Die Handlung ist spannend und hat mich als Leserin sehr fasziniert. Es geht um den Alltag einer koranischen Familie ind Japan. Ich hatte zwar schon über die Diskriminierungs gehört,jedoch noch kein Buch über dir dortigen sozialen und politischen Zustände gelesen. Das Buch thematisiert soziologische, sozialpsychologische und politische Themen in der japanischen Gesellschaft. Es ist ein komplexes und anspruchsvolles Buch und gehört zu den besten Büchern, die ich bisher gelesen habe. Ich bedanke mich ganz herzliche beim dtv-Verlag und der Autorin Min Jin Lee. Pure Leseempfehlung!