Rezension

Ein lesenswertes Buch

Das Tal der Orangen - Béatrice Courtot

Das Tal der Orangen
von Béatrice Courtot

Bewertet mit 4.5 Sternen

Schönes aber auch trauriges Buch, das uns auf das sonnige Mallorca führ

Klappentext

 "Der Duft der Orange macht den geheimen Zauber von Magdalenas Ensaïmadas  aus. Für ihr traditionelles Gebäck ist sie auf ganz Mallorca bekannt.                                                                                    Doch als der Spanische Bürgerkrieg ausbricht, verliert Magdalena  die wichtigsten Menschen in ihrem Leben. Sie entscheidet sich,  ihrem Herzen zu folgen, und kämpft für die Freiheit und für die, die sie liebt.  Dafür begibt sie sich in große Gefahr.Jahrzehnte später  ist Magdalenas Urenkelin Anais  auf den Spuren ihrer Urgroßmutter.      Das  Schicksal führt sie ins Tal der Orangen …"

Der Schauplatz des Debütromans von Beatrice Courtot ist zum großen Teil Mallorca.

Das Buch  spielt  in einem sehr  schönen Teil der Insel, der den meisten  Touristen unbekannt ist. Sie führt uns in eine wunderbare Gegend, die auch recht bildhaft  beschrieben ist. Das Buch spricht schon durch sein Cover sehr an.  Wunderbare Farben, in ein warmes Licht getaucht.  So stellt  man sich das Tal vor, wo die Orangen wachsen.

Der Roman  hat zwei Zeitstränge. Der eine spielt in den Jahren 1935 bis 1938 und der andere  in den Jahren 2016 und 2017.  

                                                                                                                                                                                                                                                             Auf einer Hotelbaustelle  in Marseille findet ein Arbeiter eine alte Blechdose mit dem Aufdruck Mallorquinische Köstlichkeiten, Spanische Spezialitäten.  Sie enthält  persönliche Gegenstände  und ein altes  Heft mit handgeschriebenen Notizen und Rezepten.  Wir schreiben das Jahr 2016 und in Paris betreibt Anais seit 3 Jahren das Cafe de I`Esaimada, was seit Generationen Teil ihrer Familie ist. Sie ist dort sehr engagiert und betreibt auch eine Website für ihr Cafe. Da sie dort den Namen der Begründerin, Magdalena Cardenas, ihrer Urgroßmutter erwähnte wird  sie vom Fundbüro in Marseille  ausfindig  gemacht  und erhält von dort einen Anruf über den Fund. Sie fährt hin  und holt die Dose dort ab. Ihre Neugierde über ihre  Urgroßmutter  ist geweckt. Sie möchte mehr erfahren und  begibt sich auf eine Reise in die ihr unbekannte Vergangenheit ihrer Familie.

In Soller auf Mallorca gelingt es Anis auf den Spuren ihrer Urgroßmutter zu wandeln.  Sie erfährt vom Spanischen Bürgerkrieg, der von vielen  Inselbewohnern täglich neue Entscheidungen verlangte. Viele waren im Widerstand, so auch Magdalena. Diese  verliert  im Krieg die wichtigsten Menschen. Von ihrer Heimatinsel muss sie bald fliehen, da sie verraten wird.  Über  viele Umwege kommt sie  nach Paris. Dort gründet sie das Cafe, das nun erfolgreich von Anais geführt wird.

Das Buch lässt uns die wunderbare Landschaft und die Orangenplantagen förmlich erleben. Die Beschreibung ist wunderbar und lässt einen in die Landschaft eintauchen.                            Vom  Leben der Magdalena hätte ich gern ein bisschen mehr  erfahren. Vieles ist nur kurz behandelt. Auch bei  den Personen, wie  zum Beispiel ihrer Freundin, Marta,  fehlt mir ein gewisser Tiefgang. 

Anais ist nun oft auf der Insel um  mehr von Magdalena zu erfahren.  Es gibt noch einige Personen, die sie noch kannten. An die schrecklichen Zeiten des Bürgerkrieges erinnern sie sich aber nur sehr ungern. Viele Puzzleteile trägt  sie zusammen und es entsteht ein ihr völlig unbekanntes Bild von ihrer Urgroßmutter .                          Immer mehr verliebt sie sich in die Insel und in den jetzigen Besitzer der Finca, wo einst Magdalena aufwuchs und die ihr gehörte.

Es ist ein gut zu lesendes Buch, das uns von der ersten Seite an in den Bann zieht. Für ein Erstlingswerk  finde ich es sehr gut gelungen und empfehle es gern weiter.